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Koordinierende Kinderschutzstellen am Start

Würzburg – Die neuen Anlaufstellen des Landkreises und der Stadt greifen Familien unter die Arme. Mit insgesamt 2,5 Stellen sollen Familien möglichst früh erreicht werden. Unter dem Motto „Kinderschutz geht alle an und Kinderschutz beginnt ganz früh“ haben die Koordinierenden Kinderschutzstellen (KoKi) des Landkreises und der Stadt Würzburg  am 12. Januar 2011 eine gemeinsame Auftaktveranstaltung veranstaltet.

Die KoKis wurden bayernweit mit Hilfe des Sozialministeriums eingerichtet, um dem Kinderschutz früh beginnen zu lassen.

Eine wichtige Aufgabe der KoKi ist es, unter anderem, ein interdisziplinäres Netzwerk aller beteiligten Berufsgruppen zum Schutz von Kindern aufzubauen. Damit soll die Zusammenarbeit der Netzwerkpartner optimiert und der Kinderschutz verbessert werden. Sowohl Oberbürgermeister Georg Rosenthal als auch Landrat Eberhard Nuß hoben die Bedeutung des frühen Kinderschutzes und die Notwendigkeit einer interdisziplinären Zusammenarbeit in ihren Reden deutlich hervor. Um den Aspekt der frühen Bindung und die Bedeutung für die Entwicklung eines Kindes ging in es in dem Vortrag von der Dipl. Psychologin Cornelia König, ebenso um die Vernetzung verschiedener Professionen.

Etwa 90 Personen, darunter Ärzte und Hebammen, Mitglieder des Jugendhilfeausschusses, Familienrichter und Fachkräfte aus Beratungsstellen, folgten der Einladung von Oberbürgermeister Georg Rosenthal und des Landrats Eberhard Nuß.

KoKi soll dazu beitragen, dass Hilfen schneller bei Familien ankommen.

Hilfen können jedoch nur dann zur Verfügung gestellt werden, wenn entsprechende Informationen an das Jugendamt herangetragen werden. Deshalb sind Familien, die Hilfen benötigen, darauf angewiesen, dass es zu einer optimierten Zusammenarbeit zwischen Kinderärzten und Jugendamt, zwischen Kindertagesstätten und KoKi, zwischen Polizei und Allgemeinem Sozialdienst kommt.

Das gesunde Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen sowie der effektive Schutz des Kindeswohls entsprechen dem Recht eines jeden Kindes auf Entwicklung und Entfaltung. In erster Linie sind Eltern gefragt, die Pflege und Erziehung des Kindes zu übernehmen. Die große Mehrheit der Eltern schafft es, sich den Anforderungen der Erziehung liebevoll zu stellen. Hierbei ist eine positive Bindung zwischen Eltern und Kind von großer Bedeutung. Eine positive Bindung ist ein wichtiger Faktor für eine gesunde Entwicklung von Kindern. Eine positive Bindung kann entstehen, wenn Eltern den Bedürfnissen von Kindern gerecht werden können. Kinder brauchen Liebe, Aufmerksamkeit, Förderung ohne Überforderung, ausreichend Schlaf und Nahrung. Kinder benötigen der Witterung entsprechende Kleidung und medizinische Versorgung. Kinder brauchen Eltern, die ihnen zuhören, mit ihnen spielen und Geborgenheit schenken.

Belastete Familien sind nicht immer in der Lage, die Voraussetzungen zum Entstehen einer positiven Bindung zu schaffen. Belastungen können aufgrund finanzieller Engpässe entstehen, durch psychische Erkrankungen eines Elternteils oder durch mangelnde Wohnverhältnisse und fehlende Schul- oder Berufsausbildung, durch die Geburt von Mehrlingen oder eines Kindes mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen. Diese Familien sollen möglichst früh erreicht werden, um Beratung und Hilfen zur Verfügung zu stellen, damit Kinder gesund und glücklich bei ihren Eltern aufwachsen können.

Vielfältige Angebote des Jugendamtes haben das Ziel, Eltern in ihrer Erziehungskompetenz zu stärken. Zunächst gibt es Beratungsangebote zu Themen wie Kindes-unterhalt, Vaterschaftsfeststellung, Sorgerecht oder Umgangsrecht, aber auch zum Thema Erziehung. Außerdem sind die Förderhilfen (finanzielle Unterstützung zum Kindergartenbeitrag oder zur Hortunterbringung, Mutter-Kind-Einrichtungen) zu nennen. Nicht zuletzt ist die Hilfe zur Erziehung zu erwähnen, die in verschiedenster Form geleistet werden kann, z. B. in Form von familienentlastenden Besuchsdiensten, durch Sozialpädagogische Familienhilfe, Unterbringung in Tagesgruppen oder familiäre Unterstützung/Entlastung durch den Besuch einer Heilpädagogischen Tagesstätte. Erst wenn es keine anderen Möglichkeiten mehr gibt, muss das Jugendamt auf Angebote sog. familienersetzender Hilfen zurückgreifen. Diese Option wird jedoch erst am Ende vieler anderer Interventionsmöglichkeiten gewählt und auch diese stationäre Form der Hilfe hat grundsätzlich das Ziel, Eltern zur Verantwortungsübernahme zu befähigen.

Eltern können sich direkt an die Koki wenden. Fachkräfte, die sich Sorgen um die Entwicklung eines Kindes machen, können sich von der Koki beraten lassen.
Beratungen können telefonisch erfolgen, persönliche Gespräche sind nach vorheriger telefonischer Absprache möglich.

Kontaktdaten der KoKi:

Stadt Würzburg, Frau Roß, Telefon: 0931/372721,
tanja.ross@stadt.wuerzburg.de
https://www.wuerzburg.de/de/jugend-fami-lie/netzwerkfruehekindheitkoki/index.html

Landratsamt Würzburg, Frau Bordon, Telefon: 0931/8003332
Frau Fleischmann, Telefon: 0931/8003564
Frau Sporer, Telefon: 0931/8003851,
kinderschutzstelle@lra-wue.bayern.de
https://www.landkreis-wuerz-burg.de/media/custom/1755_1162_1.PDF

Termine nach telefonischer Vereinbarung


Bild: (v.l.) Dipl.-Päd. Monika Sporer (Kreisjugendamt), Hermann Gabel, Leiter Kreisjugendamt, Dipl.-Soz.Päd. Tanja Roß (Stadt Würzburg, Fachbereich Jugend und Familie), Dipl.-Soz.Päd. Evelyn Bordon-Dörr (Kreisjugend-amt), Robert Scheller (Sozialreferent der Stadt Würzburg), Referentin Dipl.-Psychologin Cornelia König, Oberbürgermeister Georg Rosenthal und Landrat Eberhard Nuß. (Foto: Wilma Wolf)

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