Würzburg – Bis kurz vor Beginn des Filmwochenendes wurde im Organisationsteam des Internationalen Filmwochenendes um Vorstand Thomas Schulz gebangt: Vier Filme fehlten. Doch als diese dann am Mittwochvormittag endlich eintrafen, konnte das Festival beginnen.
Was sich für Außenstehende wie eine mittlere Katastrophe anhören mag, ist für das Filmwochenendteam Alltag. Die ausschließlich ehrenamtlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Filminitiative sind es gewohnt zu improvisieren und bis zum letzten Moment zu werkeln bis alles sitzt. Trotz der 44 Jahre, die das Festival nun schon alt ist, ist es geprägt von Veränderungen und Neuanfängen. Neben der Kinotechnik, die in den vergangenen Jahren einen enormen Umbruch mit der Umstellung von Filmrolle auf digitale Projektion erlebt hat, wurde u.a. auch das Ticketsystem vom einfachen Verkauf von Rollkarten und handgeschriebenen Reservierungszetteln auf ein Computer-basiertes Reservierungssystem umgestellt.
Das heißt auch für die Filminitiative, neue Entwicklungen aufzugreifen, um den Cineasten ein immer wieder entspanntes und spannendes Filmwochenende gleichermaßen zu bieten. „Als nächstes steht die Überlegung an, weitere Ticketkassen zu installieren. Bereits am Donnerstagnachmittag war der Andrang an den vier Kassen im Maschinenhaus enorm, weitere Verkaufskassen könnten wir sehr gut gebrauchen,“ so Schulz.
Insgesamt konnte das Festival in diesem Jahr einen Zuwachs von 10% verbuchen. „Mit nahezu 10.000 Kinogästen sind wir wirklich sehr zufrieden. Das ist schon enorm, gleichzeitig ist damit aber auch die maximale Auslastung erreicht. Mehr Platz haben wir einfach nicht.“ Insbesondere am Samstag war sehr viel los: Ab dem frühen Nachmittag waren alle Vorstellung in allen vier Kinosälen restlos ausverkauft.
„Wir haben auch sehr viele positive Rückmeldungen zu unserem diesjährigen Programm erhalten, sowohl was die Qualität als auch die Themenvielfalt unserer Filme betrifft.“ betont Schulz. Und das freut insbesondere die Programmgruppe des Fiwo-Teams, die jedes Jahr aufs Neue Filmfestivals im In- und Ausland besucht, auf der Suche nach spannenden Produktionen.
Am Ende haben sich die folgenden Filme in den drei Wettbewerbskategorien SPIELFILM, DOKUMENTARFILM und KURZFILM in der Publikumswertung durchgesetzt:
Kategorie Spielfilm
- Hva vil folk si (Was werden die Leute sagen)
- Der Kuchenmacher
- Zer
Kategorie Dokumentation
- Nowhere to Hide
- Marikas Missio
- Die Jungs
Kategorie Kurzfilm
- Downside Up
- Watu Wote (All of Us)
- The Cameraman
Den Publikumspreis unter den „Selbstgedrehten“ gewann Luca-Dante Spadafora mit seinem Lego-Trick-Film „Raid“.
Der Spielfilmpreis wird zum 30. Mal verliehen; die Preissumme von 2.500 Euro stellt die VR-Bank Würzburg zur Verfügung. Zum 15. Mal wird zudem ein Publikumspreis für Dokumentarfilme vergeben; die Preissumme von 1.500 Euro stiftet Vogel Business Media. Der Kurzfilmpreis wird zum 23. Mal verliehen. Der 1. Platz ist mit 1.000 Euro dotiert und wird von der Würzburger Hofbräu zur Verfügung gestellt. Der 2. und 3. Platz sind mit je 500 Euro prämiert und werden vom Midlifeclub Würzburg gestiftet. Für „Die Selbstgedrehten“ stellt der Bezirk Unterfranken einen Preis in Höhe von 150 Euro zur Verfügung. Außerhalb des Wettbewerbs werden beim Filmwochenende drei Kinder- bzw. Jugendfilme gezeigt. Dieser Programmblock wird von der Sparkasse Mainfranken unterstützt.
Bild: Andrang vor dem Kinosaal beim 44. Internationalen Filmwochenende in Würzburg (Foto: Veranstalter)