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Mozartfest feierlich eröffnet

Würzburg – Gestern am Abend ist in Würzburg das 97. Mozartfest eröffnet worden. Vor Würzburg liegen nun vier Wochen klassische Musik der Spitzenklasse. Beim Eröffnungskonzert, das Kammermusik und Orchesterwerke vereinte, erklang die Würzburger Residenz im Kaisersaal und im Weißen Saal und bot im Gartensaal und Hofgarten eine prunkvolle Kulisse für den städtischen Empfang des Mozartfests.

Oberbürgermeister Christian Schuchardt reflektierte in seiner Rede das Festivalmotto „Aufklärung. Klärung. Verklärung“, das hochaktuell den Fake-News-Zeitgeist treffe: „Aufklärung ist weit mehr als nur eine historische Epoche, die als abgeschlossen gelten kann. Aufklärung ist auch und vor allem eine Aufgabe, die sich uns allen immer wieder neu stellt.“ Am Vorabend des 200. Jahrestags der bayerischen Verfassung ging Schuchardt auf Bürgerrechte wie auch Pflichten gegenüber der Gesellschaft ein: „Nach einem Wort Diderots hat die Aufklärung geradezu ‚une rage du bien publique‘ hervorgerufen, einen Rausch für das Gemeinwohl.

In dieser Tradition stehen in Würzburg auch die Kulturbetriebe. Allesamt sind sie aus dem Engagement von Bürgerinnen und Bürgern erwachsen.“ Der Oberbürgermeister dankte dem Team um Intendantin Evelyn Meining sowie allen Förderern und Musikbegeisterten, die das Festival zu einem Magneten machen, der auch internationale Stars nach Würzburg zieht. 

Bayerns Justizminister Winfried Bausback vertrat in seiner unterfränkischen Heimat Ministerpräsident Markus Söder. Bausback betonte, dass das Mozartfest den Leitspruch Kants „Sapere aude!“ (Wage es, weise zu sein!) programmatisch auch vorlebe. Beispielsweise durch das Format Mozartlabor und seine alljährlichen Innovationen: „Ein Höhepunkt wird 2018 sicherlich die moderne Version der Zauberflöte mit Rappern und Breakdancern – eine Oper, die ja ganz besonders im Zeichen der Aufklärung steht und in diesem Sinne schon vielfach interpretiert wurde.“

Musikalisch übernahmen die Camerata Salzburg, das Schumann Quartett, in diesem Jahr artiste étoile des Festivals, und Klarinettistin Annelien Van Wauwe den Auftakt. Der „Dirigent des Jahres 2017“ (eine Auszeichnung der Zeitschrift „Opernwelt“) Hartmut Haenchen leitete durch den Abend mit einem „Amadeus“ der Wiener Klassik und einem zeitgenössischen „Amadeus“. Von Wolfgang Amadeus Mozart wurden die  Sinfonie in C-Dur „Il re pastore“ und die Jupitersinfonie aufgeführt. Dazwischen erklang Karl Amadeus Hartmanns Kammerkonzert für Klarinette, Streichquartett und Streichorchester. 

Intendantin Evelyn Meining ging in ihrer Rede auf die ungeheure Kraft ein, die Musik entwickeln kann, wenn sie nicht nur mit Melodien für Millionen unterhält, sondern wenn es ums Ganze geht: „Es geht auch darum, in einer Welt, die immer komplexer wird, in der die einfachen Gesetze immer häufiger nicht mehr passen, einen furchtlosen Umgang mit Komplexität zu üben. Monteverdi, Bach, Beethoven, Mozart, Schönberg und Strawinsky bieten sich als Trainer an. Und klingen auch noch schön.“

In den nächsten Wochen stehen 61 Konzerte und Veranstaltungen an. Die Residenz ist hierbei nur der Dreh- und Angelpunkt des Festivals. Zahlreiche Formate wie beispielsweise das viertägige Mozartlabor im Kloster Himmelspforten „bespielen“ weitere Orte in ganz Würzburg. Selbst ausverkaufte Konzerte kann man noch spontan miterleben. Der Bayerische Rundfunk überträgt das Wiederholungskonzert des Eröffnungskonzerts am Samstag, 26. Mai, live im Radio und im Video-Livestream in BR-Klassik. 

Im Anschluss findet sich dieses Programm in der Mediathek. Beim städtischen Empfang stießen rund 500 Festgäste aus Politik, Gesellschaft und der Kirchen miteinander an und ließen den Konzertabend bei kulinarischen Köstlichkeiten des städtischen Kasinos ausklingen. Fast alle zehn Würzburger Partnerstädte waren zumindest mit einer kleinen Abordnung bei diesem Festabend dabei. 


Bild: Nach dem Eröffnungskonzert lädt der Hofgarten bei sommerlichen Temperaturen zu Gesprächen ein: Intendantin Evelyn Meining, Oberbürgermeister Christian Schuchardt mit Partnerin Eva-Maria Bast und Justizminister Winfried Bausback am Eingang zum Gartensaal der Würzburger Residenz. (Foto: Georg Wagenbrenner)

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