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„i-Punkt Kirche“ vor dem Aus

Würzburg – Zum Jahresende 2019 schließen die evangelische und die katholische Kirche in Würzburg nach über 15 Jahren die ökumenische Informationsstelle „i-Punkt Kirche“ am Domvorplatz, wie das evangelisch-lutherische sowie das katholische Dekanat Würzburg am Freitag, 15. November, mitteilten.

Grund hierfür ist vor allem der massive Rückgang der Besucheranfragen. Verzeichnete man in den Anfangsjahren bis zu 7500 Besucher jährlich, so waren es 2018 noch 4100 Kontakte, darunter immer weniger kirchliche, sondern vor allem auch touristische Anfragen. Die im „i-Punkt Kirche“ vorrätigen Informationen lassen sich heute schneller und komfortabel über das Internet ausfindig machen. Auch ältere Besucher finden zunehmend die Antworten auf ihre Fragen auf digitalem Weg.

„Der i-Punkt Kirche war lange Zeit eine wertvolle und gute Einrichtung, ein Leuchtturmprojekt der Ökumene“, sagt Dekan Jürgen Vorndran. „Auch wenn der i-Punkt aufgrund der stark zurückgegangenen Anfragen nun geschlossen wird, lebt die Ökumene weiter.“ Und Dekanin Edda Weise fügt hinzu: „Persönlich habe ich in den vergangenen Jahren immer sehr gerne die Mitarbeitenden im i-Punkt besucht. Viele unserer kirchlichen Einrichtungen arbeiten heute ganz selbstverständlich ökumenisch zusammen und nehmen gemeinsam Verantwortung in unserer Stadt wahr. Gerade haben wir mit der Einweihung der ökumenischen Kapelle Trinitatis auf dem Hubland ein neues, inspirierendes Projekt begonnen.“

Für die etwa 20 ehrenamtlich Mitarbeitenden geht mit dem „i-Punkt Kirche“ eine Ära zu Ende. Sie haben sich mit viel Herzblut über die Jahre für die Sache engagiert. Ihnen gilt der besondere Dank der beiden Kirchen. „Viele Besucher haben sich über den Schriftzug ,Ökumene‘ auf unserem Schaufenster gefreut. Darauf sind wir heute stolz“, sagt Renate Engel, eine der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen. „Und wir wünschen uns, dass dieser verbindende Gedanke den Kirchen auch künftig nicht verloren geht.“

Der „i-Punkt Kirche“ hatte am 30. Juni 2003 als eine der ersten ökumenischen Einrichtungen seiner Art seine Pforten geöffnet. Über 15 Jahre lang boten evangelisches und katholisches Dekanat Würzburg zunächst direkt neben dem Neumünster, seit 2013 an neuer Stelle am Domvorplatz gemeinsam alle Informationen rund um das kirchliche Leben in Würzburg an. Egal ob die Frage nach Gottesdienstzeiten, den Katalogen des Pilgerbüros, den vielfältigen Angeboten der Kirchenmusik oder der Adresse einer passenden Beratungsstelle: Zu all dem und noch viel mehr gaben die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus beiden christlichen Konfessionen Auskunft oder holten Informationen für die Besucher ein. Im „i-Punkt Kirche“ lagen die Informationen über Flyer, Programmhefte oder Plakate zentral und gebündelt zum Mitnehmen vor.

Am Samstag, 21. Dezember, wird der „i-Punkt Kirche“ in der Domstraße 40 zum letzten Mal geöffnet sein. Dann verabschieden sich die Mitarbeitenden von ihren Besuchern. Für die Verantwortlichen der beiden Kirchen steht aber fest: „Mit der Schließung des i-Punkts Kirche verpflichten wir uns, in Würzburg weiterhin für eine einladende und ökumenische Kirche einzustehen, die nahe bei den Menschen und gemeinsam unterwegs ist und die nach neuen, innovativen Projekten sucht.“


Bild: Der „i-Punkt Kirche“ in der Würzburger Domstraße 40 schließt zum Jahresende. (Markus Hauck / POW)

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