Infostele „Schafstränke“ am Heuchelhof: Verborgene Technik im Wald verstehen -  wuerzburg24.com

Infostele „Schafstränke“ am Heuchelhof: Verborgene Technik im Wald verstehen

Würzburg – Im Wald gibt es viel zu entdecken und das nicht nur für Naturfreunde, auch Technikinteressierte finden manchmal einen kleinen Schatz am Wegesrand. Die Kunst ist nur bisweilen, zu erkennen, was man gerade vor sich hat. Im Wald nahe der Berner Straße am Heuchelhof lüftet nun eine neue Infostele ein Geheimnis, über das schon viele Waldspaziergänger gerätselt haben dürften.

Zwei alte Brunnenstuben beherbergen einen sogenannten „Widder“, mit dem vor Jahrzehnten aus dem an Quellen reichen Waldstück Wasser zum Gut Heuchelhof gepumpt wurde. Dies funktionierte ganz ohne Strom durch eine ausgeklügelte Technik, die auch große Höhenunterschiede überwindet, indem Wasser zunächst steil abwärts fließt und dann an einem Ventil abrupt gestoppt wird. Der dabei entstehende Druck wird genutzt um einen Teil dieses Wassers in eine Steigleitung zu pressen. Der Wassertransport wurde durch ein markantes Geklapper begleitet, an das sich einige älterer Heuchelhof-Bewohner noch erinnern können.

Der frühere Naturschutzwächter Eckhard W.K. Beck hat um Sponsoren geworben, um diese kleine Geschichte, die er selbst bei vielen Führungen durch Wald und Flur weitergegeben hat, auf einer wetterfesten Tafel erzählen zu können. Die Sparkassenstiftung und die Trinkwasserversorgung der WVV ließen sich für diese Idee begeistern und steuerten zusammen 1500 Euro bei. Mitarbeiter des Gartenamts erledigten nun den robusten Aufbau. Umweltreferent Wolfgang Kleiner lobte bei einem Besuch unweit des Zentrums für Körperbehinderte die ehrenamtliche Initiative und freute sich über die Ausführung des Infopunkts im einheitlichen Erscheinungsbild, den man aus Würzburgs Wäldern bereits kennt.

Die Tafel informiert auch darüber, dass in der „Ellere“, einem wenig ertragreichen Ödland zwischen den guten Äckern und früheren Weinhängen, lange Zeit Schafe weideten, die hier eine große Tränke vorfanden. Die Folge davon sind sogenannte Halbtrockenrasen mit seltenen lichtliebenden Pflanzen.


Bild: Informationen am Wegesrand: Rainer Ankenbrand, stellvertretendes Vorstandsmitglied von der Sparkasse Mainfranken, Stadtrat Rainer Schott, Stadtrat Eckhard G. Beck, Lena Priesemann von der Trinkwasserversorgung der WVV, Gartenamtsleiter Helge Bert Grob, Eckard W.K. Beck, Gerald Bick, stellvertretend für die ausführenden Gartenamtsmitarbeiter und Umweltreferent Wolfgang Kleiner (von links) an der ehemaligen Schafstränke. Es fehlt Stadtrat Wolfgang Scheller, der das Projekt ebenfalls mitunterstützt hat. (Foto: Georg Wagenbrenner)

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