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Neuer erster Klinikpfarrer am Uniklinikum Würzburg

Seit Anfang Dezember 2014 ist Jürgen Floß der erste evangelische Klinikpfarrer am Uniklinikum Würzburg (UKW). Er folgte damit Pfarrer Martin Renger nach. Dieser wechselte im vergangenen Jahr auf die lange Zeit vakante Stelle des zweiten evangelischen Klinikpfarrers, um sich seither verstärkt um die Klinische Seelsorge-Ausbildung von externen Kolleginnen und Kollegen kümmern zu können.

Seelsorge auf zehn Stationen

Als Seelsorger ist Jürgen Floß zuständig für insgesamt zehn Stationen am Doppelzentrum für Operative und Innere Medizin sowie am Zentrum für Psychische Gesundheit. Außerdem ist er Geschäftsführer der evangelischen Klinikseelsorge am UKW und damit Leiter des fünfköpfigen evangelischen Teams. Allerdings sind die konfessionellen Grenzen in der geistlichen Betreuung am Würzburger Uniklinikum denkbar niedrig. „Pater Maximilian Bauer, der Leiter der katholischen Seelsorge, und ich arbeiten in einem ökumenischen Gesamtteam von 15 Personen eng vernetzt zusammen“, betont Jürgen Floß.

Seit 2004 im Krankenhausdienst

Vor seinem Wechsel ans UKW hatte der 56-Jährige zuletzt die Krankenhauspfarrstelle am Augsburger Klinikum inne. Was bewog ihn im Jahr 2004 dazu, aus dem Dienst in einer Gemeinde ‑ damals von einer Pfarrstelle in Rothenburg ob der Tauber ‑ in die Krankenhausseelsorge zu wechseln? „Im Kern ist es das Interesse am kranken Menschen, seinem Ergehen und der Frage: Wie kann ich Menschen in Krankheits- und Krisensituationen angemessen unterstützen?“, beschreibt Pfarrer Floß.

Hohes Interesse an Pastoralpsychologie

Schon während seines Studiums in Neuendettelsau, Hamburg und Heidelberg habe ihn die in der Krankenhausseelsorge geforderte Pastoralpsychologie fasziniert. „Es ist diese Verbindung von Theologie und Psychologie, von Heil und Heilung, die ich für sehr fruchtbar halte“, unterstreicht der gebürtige Stuttgarter. Insgesamt absolvierte er in seinem Werdegang drei Ausbildungskurse in Klinischer Seelsorge ‑ den ersten davon im Jahr 1982 bei Pfarrer Hans-Joachim Wachsmuth am Uniklinikum Würzburg. „Eine für mich sehr inspirierende und prägende Erfahrung“, erinnert sich Jürgen Floß.

Rückkehr nach Würzburg

Jener Kurs war übrigens nicht sein Erstkontakt mit der Domstadt am Main: Im Rahmen von vielen Umzügen ‑ bedingt durch die Arbeit seines Vaters, der als Berufssoldat häufig den Standort wechseln musste ‑ lebte Jürgen Floß schon von 1969 bis 1978 in Würzburg. In dieser Zeit besuchte er bis zum Abitur das hiesige Röntgen-Gymnasium.

In gewisser Weise ist der Neubeginn am UKW für den Klinikpfarrer also auch eine Rückkehr. Eine Rückkehr, die ihm und seiner Ehefrau zusätzlich dadurch versüßt wird, dass zwei seiner vier schon erwachsenen Töchter ebenfalls in Würzburg leben und so Familientreffen vereinfacht wurden.

Wer Pfarrer Floß außerhalb des Uniklinikums Würzburg „bei der Arbeit“ sehen will, hat hin und wieder in der Thomaskirche im Würzburger Stadtteil Grombühl die Gelegenheit dazu. Dort ist er im Kirchenvorstand und hält vertretungsweise Gottesdienste.

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