„Stadt Für Kinder e.V.“ ist seit der Gründung 1999 stets ein kleiner Verein geblieben, aber einer mit großer Tatkraft für Würzburgs Familien und einer stetig gewachsenen Zahl an Förderprojekten. Mit dem Aktivspielplatz Steinlein (Lindleinsmühle) und dem Spielgarten Heuchelhof ging es um die Jahrtausendwende los, weitere Spielräume und Angebote für Stadtkinder und Jugendliche sollten schnell folgen.
Das verzahnte Engagement von Kindern und Jugendlichen, Elterngruppen, Bürgervereinen, Stadtteil-Initiativen und Jugendhilfeträgern bekam so in vielen Stadtteilen eine feste Anlaufstelle. Spenden und Zuschüsse garantierten auch in der pädagogischen Betreuung große Konstanz.
Generationswechsel im Vereinsvorstand
Wenn nun im Vorstand des Vereins ein Generationswechsel vollzogen wird, soll sich dies nicht auf die bisherige Angebotspalette auswirken. „Wir wollen alle Projekte fortführen“, betonte die neue Vorsitzende Barbara Lehrieder wie auch ihre Vorgängerin Marianne Albrecht, die dem Verein als Schatzmeisterin treu bleibt. In dieser Funktion weiß Albrecht aber natürlich auch, dass die Spenden im Jahr 2016 mit rund 8500 € bislang noch nicht wie gewohnt sprudeln.
In den erfolgreichsten Jahren 2014, 2009 und 2006 waren auf der Einnahmenseite mehr als 35.000 beziehungsweise sogar mehr als 40.000 € zu verbuchen und so konnte man auch den Kupschackerclub in Grombühl ins Leben rufen, Workshops an Schulen anbieten oder zuletzt in Heidingsfeld mit einem Zirkus-Spektakel begeistern.
Spielstube in Heidingsfeld
Christine Blum-Köhler vom Fachbereich Jugend und Familie weiß als langjährige Projektpartnerin, dass „Stadt für Kinder“ insbesondere auch in Sachen Integration ganze Arbeit leistet: „Beispielsweise in der Spielstube in Heidingsfeld kommen Kinder vieler Nationen zusammen und gut miteinander aus. Von Anfang an war der Verein in Stadtteilen mit überdurchschnittlicher Migrationsquote besonders aktiv.“
Die aktuelle Delle bei den Spendeneinnahmen habe nach Ansicht des Vereins sicher damit zu tun, dass viele spendable BürgerInnen aktuell insbesondere die Situation der Flüchtlinge bewegen dürfte. Hier stehe man aber nicht in Konkurrenz, sondern man könne laut Lehrieder vielmehr sagen: „Unsere Projekte nutzen allen Kindern. Auch den Kindern von geflüchteten Menschen in Würzburg.“
Geplante Spendenbrief-Aktion
Mit einer großen Spendenbrief-Aktion will sich der Verein in den nächsten Wochen in Erinnerung rufen. Würzburg macht Spaß wird bei der Suche nach neuen Paten in der Geschäftswelt behilflich sein. „Der Verein Stadt für Kinder ist ein sehr wichtiger und verlässlicher Partner des Sozialreferats der Stadt Würzburg und hat in den vergangenen Jahren mit den zahlreichen Projekten wesentlich zur Weiterentwicklung der sozialer Infrastruktur in den jeweiligen Stadtteilen beigetragen.
Ich freue mich sehr auf die zukünftige Zusammenarbeit mit dem neuen Vorstand und danke herzlich für die bisher geleistete Arbeit und die Unterstützung in den gemeinsamen Interessen“, betont Sozialreferentin Hülya Düber, dass Spenden an den Verein absolut im Sinne der Kommune sind. Bürgermeisterin Marion-Schäfer-Blake, selbst seit der ersten Stunde dabei, erklärt bei einem Pressetermin, dass es eine Stärke des Vereins war und ist, über alle Parteigrenzen hinweg ein Netzwerk zu bilden. Dies helfe natürlich auch, wenn es in den Haushaltsberatungen um Mehrheiten für Zuschüsse zu einzelnen Projekten gehe.
Man wolle aber weiterhin möglichst selten mit den weiteren freiwilligen sozialen Leistungen der Stadt in Wettstreit treten, sondern viel lieber zusätzliche Spenden sammeln und zu 100% weiterleiten. Potentiale sieht man im Verein selbstkritisch noch in der eigenen Vermarktung. So seien in der jüngsten Vergangenheit selbst die hübschen Vereinsmaskottchen in Vergessenheit geraten: Die „Stadtmaus“ und „Razzi-Rattenbär“ sind im „Jiz & Fiz“ in der Karmelitenstraße 43 erhältlich – sozusagen als kuschelige Spendenquittung.
Bild: Stabsübergabe bei „Stadt für Kinder“: Lore Koerber-Becker, Christine Blum-Köhler (Stadtjugendamt), Christof Grütz (Kooperationspartner Main Post), Bürgermeisterin Marion Schäfer-Blake, Sigrun Vescovi (Kooperationspartner ARGE Familie in der Stadt), Wolfgang Roth, Vorsitzende Barbara Lehrieder, Regine Samtleben, Anke Stumpf und Marianne Albrecht bilden den neuen Vorstand des Vereins zum Wohl der Familien in Würzburg. (Foto: Georg Wagenbrenner)