Flusskreuzfahrtschiffe, die im Alten Hafen anlegen, werden seit neuestem während ihrer Liegezeit über einen Energieterminal mit Strom versorgt. Anfang Mai hat die Würzburger Hafen GmbH diesen an der Liegestelle 12 beim Kulturspeicher in Betrieb genommen. Alle anlegenden Schiffe, die länger als eine halbe Stunde im Alten Hafen festmachen, sind damit verpflichtet, Landstrom abzunehmen.
Sowohl die Stadt Würzburg als auch die WVV möchten mit dieser Maßnahme der steigenden Zahl an Flusskreuzfahrtschiffen Rechnung tragen und die Umweltverschmutzung durch Lärm und Ruß für die Innenstadt möglichst gering halten. Oberbürgermeister Georg Rosenthal begrüßt die Einrichtung des Energieterminals am Kulturspeicher: „Es ist eine sinnvolle, ökologische Entscheidung. Wir fahren damit die Belastungen für die Umwelt und die Innenstadt auf ein Minimum zurück und schützen die Mitarbeiter und Besucher des Kulturspeichers vor Abgasen, Lärm und Abwärme aus den Dieselmotoren.“
Bislang waren nur zwei Liegestellen an der Mainlände mit Energieterminals ausgestattet. 150 Schiffe werden in diesem Jahr voraussichtlich im Alten Hafen vor Anker gehen. Circa 70 von ihnen werden auch den neuen Energieterminal für ihre Stromversorgung an der Liegestelle 12 nutzen. Das sind rund zehn Prozent aller geplanten Anlegevorgänge in Würzburg.
260 Kilowatt stellt das neue Energieterminal am Kulturspeicher den Flusskreuzfahrtschiffen bereit. Es verfügt über einen 400-A-Anschluss. Dieser ist nötig. Denn im vollen Nachtbetrieb verbraucht ein Kreuzfahrtschiff für die Bordelektrik, Klimaanlage, Heizung und alle sonstigen Verbraucher die gesamte bereitgestellte Leistung.
Die Energieversorgung wird über Verbindungsleitungen vom landseitigen Terminal zum Bordnetz des Schiffes hergestellt und permanent überwacht. Die Steuerung und Verbrauchsmessung erfolgt automatisch per Fernabfrage, auch Störungen können so schnell erkannt und behoben werden. Das heißt: leichte Handhabung und maximale Sicherheit für das Schiffs- und Hafenpersonal.
Komplette Eigenentwicklung der WVV
Bei den Energieterminals handelt es sich um eine komplette Eigenentwicklung der WVV. Von der Idee über die technische Konfiguration bis hin zum Bau haben Techniker der Stadtwerke Würzburg alles selbst entwickelt und für die Würzburger Hafen GmbH umgesetzt. Dabei wurde auch großer Wert auf ein ansprechendes Design gelegt. Seit 2007 werden die eigens entwickelten Terminals von der WVV auch überregional mit Erfolg vermarktet. Es wurden bereits Terminals an Hafenbetreiber an Mosel, Rhein, Main und Donau verkauft.
Weitere Zahleninformationen:
- Anzahl der geplanten Anlegevorgänge 2013 in den Würzburger Häfen: 704 (Stand Mai 2013)
- Davon mit Landstrom versorgt: 536 (entspricht 76 %)
- Steigerung der landstromversorgten Anlegevorgänge durch Inbetriebnahme des neuen Terminals: ca. 14 %