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Bitte um beschleunigtes Verfahren

Würzburg – Um ein beschleunigtes Verfahren für die fünf in der Würzburger Innenstadt demonstrierenden Asylbewerber hat Bischof Friedhelm Hofmann den Präsidenten des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, Manfred Schmidt, gebeten. „Meine Bitte gilt aber ebenso grundsätzlich im Blick auf die teilweise lange ungeklärten Verfahren“, schreibt der Bischof in seinem Brief vom 1. Juli.

Eine Kopie des Schreibens überreichte er am Dienstagnachmittag, 1. Juli, zusammen mit Domkapitular Clemens Bieber, Vorsitzender des Diözesancaritasverbands Würzburg, an die Asylbewerber. Weitere Kopien gingen an Ministerpräsident Horst Seehofer, Innenminister Joachim Herrmann, Sozialministerin Emilia Müller und Landtagspräsidentin Barbara Stamm.

Die Asylbewerber befanden sich in der vergangenen Woche im Hungerstreik. Bei einem Besuch am 26. Juni im Zelt der Asylbewerber konnte der Bischof die aus dem Iran kommenden Männer überzeugen, den Hungerstreik zu beenden. Gleichzeitig versprach er, das Anliegen der fünf Männer zu unterstützen und dem Präsidenten des Bundesamts vorzutragen.

„Dabei ist mir erstmals begegnet, dass mich Asylbewerber beim Gespräch über ihre Situation mit der Bibel konfrontiert haben“, schreibt der Bischof in dem Brief. Mit Verweis auf die Worte Jesu in der Bergpredigt hätten sie den Grund für ihren Streik beschrieben. „Einige von uns klopfen schon seit Jahren an und niemand macht auf“, sagte ein Asylbewerber. „Ich helfe Ihnen beim Anklopfen und will deutlich machen, dass ich dieses Versprechen auch umgesetzt habe“, sagte der Bischof bei der Übergabe der Briefkopie.

Anträge der Asylbewerber reichen bis in die Jahre 2011 und 2012 zurück

In dem Schreiben nennt Bischof Hofmann die Namen der Asylbewerber und Daten zu deren Asylverfahren. Die Anträge reichen bis in die Jahre 2011 und 2012 zurück. „Vier der fünf Asylbewerber sind inzwischen Christen, zwar nicht katholisch, dennoch will ich sie unterstützen“, heißt es in dem Brief des Bischofs. Alle fünf hätten ihm versichert, dass eine Rückkehr in ihr Heimatland Iran für sie in höchstem Maße eine Gefahr für ihr Leben sei. Die Unsicherheit im Blick auf die Zukunft sollte durch eine lange Verfahrensdauer nicht verstärkt werden. Bei der Begegnung mit den Asylbewerbern versprach der Bischof, weiter mit ihnen im Gespräch zu bleiben. „Wir Christen sind in der Pflicht. Ich hoffe, dass alles gut wird.“

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