Würzburg – Bereits zum 21. Mal in Folge bereichert die Geschichtswerkstatt im Verschönerungsverein mit einer Fotoausstellung das Veranstaltungsprogramm, mit dem Würzburg an die Zerstörung der Stadt am 16. März 1945 erinnert. In diesem Jahr widmen sich die Fotografien dem Thema „Würzburger Gesundheitswesen“.
Es werden beispielhaft Aufnahmen von Krankenhäusern und Kliniken in Würzburg gezeigt. Die Fotografien geben einen chronologischen Überblick über die wichtigsten Gesundheitseinrichtungen. Bürgermeister Adolf Bauer eröffnete die Ausstellung. Er betonte, dass eine fortschrittliche Gesundheitsversorgung zu einer hohen Lebensqualität beitrage: „Deshalb können wir uns glücklich schätzen, in einer Stadt zu leben, in der seit alters der medizinische Fortschritt zu Hause ist.“ Die Wurzeln des Würzburger Gesundheitswesens liegen in der Zeit von Julius Echter, der das erste Universitätsklinikum bereits im 16. Jahrhundert gründete. Heute noch wird die Tradition durch etliche Gesundheitseinrichtungen auf dem Feld der Medizin weitergeführt. Dr. Sabine Schlegelmilch vom Institut für Geschichte der Medizin betont die besondere Situation der Stadt: „In Würzburg ist außergewöhnlich viel des medizinisches Erbes erhalten.“
Die Ausstellung befasst sich mit der Gesundheitsversorgung in Würzburg und setzt den Fokus auf die Patientenversorgung und Unterbringung sowohl in Friedens- als auch in Kriegszeiten ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Fotografien dokumentieren zudem die kriegsbedingte Zerstörung der Krankenhäuser, wie etwa den Luftangriff 1945 auf das Juliusspital.
Würzburger Rettungsdienste werden ebenso berücksichtigt. „Staat und Kommunen könnten die Aufgaben im Rettungswesen unmöglich alleine bewältigen. Für ihren großartigen Einsatz bedanke ich mich bei allen Rettungskräften, sie sind die Samariter von heute.“ Dank der Geschichtswerkstatt und ihren Ausstellungen rund um die Historie Würzburgs werde das Heimatgefühl und die Identifikation der Bürger mit der Stadt gestärkt, so Bürgermeister Bauer.
Neben der Geschichtswerkstatt stellte auch das Institut für Medizingeschichte hierzu Abbildungen außergewöhnlicher Fotos, Drucke und Objekte zur Verfügung. Das zur Ausstellung erscheinende Begleitheft enthält weitere Fotos zum Würzburger Gesundheitswesen. Die Ausstellung ist im Oberen Foyer des Rathauses bis 28. März zu den Öffnungszeiten des Rathauses zu sehen. Mitglieder der Geschichtswerkstatt sind Montag bis Donnerstag von 9 bis 16 Uhr bei der Ausstellung anzutreffen.
Bild: Das Team der Geschichtswerkstatt im Verschönerungsverein mit (von links) Willi Bach, Petra Girstl, Elke Roth, Helmut Försch, Peter Hulansky und Barbara Keller zusammen mit Bürgermeister Adolf Bauer (4.v.r.) und Dr. Sabine Schlegelmilch, Institut für Geschichte der Medizin an der Universität Würzburg: (Foto: Julia Prez)