Würzburg – Am Freitag ist noch in London über 10 Kilometer zur einzigen Medaille des Deutschen Schwimmverbands bei diesen Olympischen Spielen geschwommen, nun schwamm er vor und in der Würzburger Residenz auf einer Welle der Begeisterung. Thomas Lurz ist zurück aus London und die Stadt Würzburg empfing den Sportler im Gartensaal des Weltkulturerbes.
Dort wartete auf den Ausnahmeathleten auch das Goldene Buch der Stadt, in das Lurz strahlend „Vielen Dank für den Empfang. Würzburg ist meine Heimat und die schönste Stadt“ schrieb. Den Tanzenden Schäfer bekam der Athlet als Erinnerung an diesen besonderen Tag mit nach Hause. Im Kreis seiner Familie, des Vereins SV 05, der Sponsoren und vieler Stadtratsmitglieder würdigte Oberbürgermeister Georg Rosenthal „das Rennen, das viele so schnell nicht vergessen werden“ und natürlich den disziplinierten Weg, der erst dorthin führte.
Fast genau vor einem Jahr hatte Lurz nach seinem sensationellen Abschneiden bei den Schwimmweltmeisterschaften in Shanghai, womit er auch das Olympiaticket löste, das Goldene Stadtsiegel erhalten. Danach folgten noch einmal über 3000 Trainingskilometer. *Im 50m-Becken des Adami-Bades kennen Sie sicher jede Fliese“, scherzte Rosenthal. Nicht nur wegen dieser Ausdauer sei Lurz ein Vorbild für Nachwuchsschwimmer, es sei auch beachtlich, dass er neben dieser sportlichen Strapazen sein Studium erfolgreich abgeschlossen habe und als Lehrbeauftragter seine Erfahrungen weitergebe.
Thomas Lurz zeigte sich von der Veranstaltung zu seinen Ehren sehr gerührt, der Einmarsch in die Residenz hatte ihn zu Fanfaren-Klängen durch ein spontan über Facebook organisiertes Spalier aus Würzburger Fans geführt. Lurz dankte nicht nur den zahlreichen Sponsoren für die Unterstützung, er machte auch deutlich, dass seine Familie entscheidenden Anteil an seinem Erfolg hat. Nach dem frühen Tod des Vaters Peter Lurz vielleicht umso mehr. Sein Bruder und Trainer Stefan, Mutter und Freundin hatten den Silbermedaillengewinner mit in die Residenz begleitet – wie auch SV05-Präsident und Ehrenpräsident Reinhart Stumpf und Vizepräsident Rainer Griebl, die mit dem Kompliment bedacht wurden, schon fast ein Teil dieser Familie zu sein. Dieses Lob hatten sich die beiden Herren vielleicht auch für die Organisation des anschließenden Empfangs auf dem Vereinsgelände des SV05 verdient – auch dort wollten viele ihren Star und seine Silbermedaille sehen.