Würzburg – Einen Spitzenplatz zu erringen ist eine Sache, ihn über zehn Jahre hinweg zu verteidigen, eine ganz andere. Diese Leistung ist nun bereits zum sechsten Mal der Stadtbücherei Würzburg gelungen, und zwar beim bundesweiten Bibliotheksvergleich BIX. Nach 2003, 2005, 2006, 2008 und 2012 erzielte sie auch beim gerade erschienenen Vergleich 2013 wieder einen herausragenden Erfolg.
Spitzenwerte in jeder der vier BIX-Disziplinen Angebot, Nutzung, Effizienz und Entwicklungspotential! Dafür bekommt die Stadtbücherei Würzburg vom Deutschen Bibliotheksverband erneut vier goldene Sterne verliehen.
Der Vergleichsrahmen ist die Gesamtheit aller Öffentlichen Bibliotheken in Deutschland. Die Würzburger Bücherei musste sich dabei in der Gruppe der Großstädte mit den 92 größten messen. Alle vier Sterne haben nur noch vier andere öffentliche Großstadtbibliotheken erreicht: Erlangen, Regensburg, Jena und Dresden.
Der Bibliotheksvergleich BIX erlaubt es, die Leistungskraft der Bibliothek genau einzuschätzen. Er macht die Stärken deutlich, aber auch mangelnde Ressourcen sichtbar und weist auf ungünstige Rahmenbedingungen hin. Die Stadtbücherei Würzburg kann damit ihre Leistungen auf kommunaler Ebene besser einschätzen, kann belegen, dass sie mit Steuergeldern verantwortungsvoll wirtschaftet und gleichzeitig einen äußerst attraktiven Service für die Bürgerinnen und Bürger bietet.
Die Bücherei im Falkenhaus ist vor allem bei der Nutzung Spitze, verzeichnet den höchsten Wert unter den Großstädten: Jeder Einwohner Würzburgs war 2012 rein rechnerisch fast fünfmal in der Stadtbücherei im Falkenhaus oder in einer der Stadtteilbibliotheken in Heidingsfeld, auf dem Heuchelhof, in Lengfeld oder in Versbach – an jedem Öffnungstag 2012 kamen durchschnittlich 2.118 Menschen, 154 stündlich. Das spricht für ein attraktives Angebot, das die Kundeninteressen trifft. Entsprechend groß ist auch die Zahl der
Entleihungen; rein rechnerisch hat sich jeder Einwohner der Stadt im letzten Jahr 8,2 Mal an der breiten Medienauswahl von Buch bis Blu-ray und E-Book bedient. Oder anders ausgedrückt: im Falkenhaus und den Stadtteilbüchereien wurden jedes Medium durchschnittlich 5,9 Mal entliehen, deutlich mehr als im Bundesdurchschnitt (4,9).
Aber nicht nur die Nutzung der Bücherei ist hervorragend, sondern wie in den Jahren zuvor auch ihre Wirtschaftlichkeit. Die laufenden Kosten pro Besuch betragen 3,23 €, das ist unter den deutschen Großstädten der Bestwert, der Bundesdurchschnitt liegt bei 7,68 €! Effizienter arbeitet keine andere öffentliche Großstadtbibliothek – und das trotz Topwerten beim Service und anderen Aktivitäten. So fanden allein im vergangenen Jahr im Falkenhaus und den Zweigstellen 637 Veranstaltungen statt, 409 davon für Kinder und Jugendliche.
Damit dies alles auch zukünftig auf aktuellem und hohem Qualitätsniveau geleistet werden kann, setzt Büchereileiterin Anja Flicker auf Weiterbildung: die Beschäftigten in der Würzburger Stadtbücherei absolvierten fast doppelt so viele Fortbildungsstunden, wie bei den anderen, zumeist viel mitarbeiterstärkeren Großstädten üblich. Individuelle Fortbildungspässe für jeden Mitarbeitenden sichern in Würzburg eine gezielte und effiziente Personalentwicklung. Der Schwerpunkt liegt momentan bei den neuen Medien und den Social-Media-Angeboten im Internet. Mit der hohen Fortbildungsquote sicherte sich die Stadtbücherei auch in der vierten Kategorie, dem Entwicklungspotential ihren Spitzenplatz.