Unterfranken – Plötzlich einsetzender Eisregen hat am Montagvormittag zu einer Vielzahl von Verkehrsunfällen geführt. Die Polizei musste zu rund 120 Verkehrsunfällen ausrücken, bei ca. zwölf davon kam es zu Verletzten. Die Räumdienste, Rettungsdienste, Abschleppdienste und die Polizei waren mit einem Großaufgebot unterwegs.
Die ersten Mitteilungen über Glatteisunfälle gingen um kurz vor 07:00 Uhr bei der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Unterfranken ein. So ereignete sich auf der A3 an der Anschlussstelle Helmstadt ein Auffahrunfall zwischen zwei Pkw. In der Folge fuhren auf der vereisten Fahrbahn jedoch ca. 12 Pkw aufeinander und sorgten für eine mehrstündige Vollsperrung der A3 in Richtung Würzburg. Ein Schwerverletzter musste mit einem Rettungshubschrauber abtransportiert werden.
Die Regenfront zog weiter über Spessart und Rhön in Richtung Main-Franken. Dort kam es zu weiteren Verkehrsunfällen, die jedoch zum Großteil glimpflich mit Blechschaden ausgingen. In Würzburg stürzten auch mehrere Fußgänger und mussten durch den Rettungsdienst in Krankenhäuser eingeliefert werden. Ein auf dem Radweg zwischen Retzbach und Thüngersheim gestürzter Radfahrer musste ebenfalls mit dem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht werden.
Aber auch Räumfahrzeuge und Polizeifahrzeuge blieben von den Gefahren des Glatteises nicht verschont. So kam es allein in Würzburg zu zwei Verkehrsunfällen unter Beteiligung von Räumfahrzeugen, in einem Fall konnte auch das Spezialfahrzeug nicht mehr bremsen und fuhr auf einen Pkw auf. Aber auch ein Polizeibeamter konnte in Würzburg trotz vorsichtigster Fahrweise vor dem Unfall, der eigentlich aufgenommen werden sollte, nicht mehr anhalten und rutschte in die Unfallstelle. Auch hier kam es glücklicherweise zu keinen Personenschäden.
An diesem Vormittag waren die Räumfahrzeuge, der Rettungsdienst, die Feuerwehren, die Abschleppdienste und die Polizei im Großeinsatz. Insbesondere die große Anzahl an Abschleppungen führte zu Verzögerungen, da die Abschleppunternehmen an ihre Kapazitätsgrenzen stießen. In diesem Zusammenhang erinnert die Unterfränkische Polizei noch einmal an eine Änderung in der Straßenverkehrsordnung. Sobald sich ein Stau bildet ist eine Rettungsgasse zu bilden. Nur so kommen Polizei, Rettungsdienste und weitere Hilfsdienste schnell zur Unfallstelle.
Glatteis sorgt für eine Verdoppelung der Einsätze im Stadtgebiet
Das Wetter hat am Montag ab 07:45 Uhr auch dafür gesorgt, dass die Johanniter, das Bayerische Rote Kreuz, die Malteser und die Feuerwehr Würzburg pausenlos im Einsatz waren. Innerhalb von zwei Stunden mussten in Würzburg 84 Rettungsdienst- und Feuerwehreinsätze sowie Krankentransporte durchgeführt werden. Dies ist mehr als eine Verdoppelung der Einsatzahlen im Vergleich zu einem gewöhnlichen Montagmorgen.
Einsatzschwerpunkt waren gestürzte Personen, die mit Verdacht auf Prellungen und Brüchen in die Kliniken eingeliefert wurden. Zur Unterstützung des regulären Rettungsdienstes waren zusätzlich die Schnelleinsatzgruppen aus Stadt und Landkreis Würzburg, Kitzingen und Main-Spessart im Einsatz. Auch die Berufsfeuerwehr sowie zahlreiche Freiwillige Feuerwehren aus Würzburg und den Landkreisen unterstützten bei der medizinische Erstversorgung der Patienten bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes. Hierzu mussten die Fahrzeuge teilweise mit Schneeketten ausgerüstet werden, um sicher die Einsatzstellen zu erreichen.
Seit ca. 9:45 Uhr beruhigt sich die Situation und die Verstärkungskräfte können Schritt für Schritt ihre Einsätze beendet und an ihre Standorte zurückkehren.
In der Integrierten Leitstelle Würzburg sorgte das Wetter ebenfalls für viel Arbeit. An insgesamt elf Leitstellenplätzen wurden in zwei Stunden 240 Anrufe und 124 Einsätze bearbeitet. Um das erhöhte Einsatzaufkommen zu bewältigen, waren zusätzliche Kräfte in der Integrierten Leitstelle im Einsatz.