Mehr als 4000 Menschen beraten

Mehr als 4000 Menschen beraten

3.704 Beratungsfälle hat die Beratung für Ehe-, Familien- und Lebensfragen (EFL) der Diözese Würzburg im Jahr 2014 in ihren zehn unterfränkischen Beratungsstellen betreut. Die Zahl der beratenen Personen war mit insgesamt 4459 leicht niedriger als im Vorjahr, schreibt die EFL in ihrem Jahresbericht 2014.

Die Diözese Würzburg trägt mit mehr als 1,7 Millionen Euro den Hauptteil der Kosten für die Beratungsstellen.

Mehr Frauen als Männer lassen sich beraten

Deutlich mehr Frauen als Männer nutzten das Beratungsangebot. So wurden im vergangenen Jahr 2.661 Frauen (60 Prozent) und 1.798 Männer (40 Prozent) gezählt. Die meisten Beratungsfälle wurden in der Region Schweinfurt bearbeitet (1.331), gefolgt von der Region Würzburg (1.207) und der Region Aschaffenburg (1.166). Insgesamt wurden in den drei Regionen 16.531 Beratungsstunden durchgeführt. Dabei standen die Einzelberatung (47 Prozent) und die Paarberatung (44 Prozent) im Vordergrund. 98 Prozent aller Beratungsfälle waren nach zehn oder weniger Gesprächskontakten beendet. Die Beratung stehe jedem offen, unabhängig von Konfession, Nationalität, Weltanschauung, Familienstand oder geschlechtlicher Orientierung, betont die EFL auf ihrer Homepage.

Altersgruppe ab 50 Jahren am häufigsten vertreten

Rund die Hälfte der Klienten war zwischen 31 und 50 Jahre alt. Am häufigsten war die Altersgruppe ab 50 Jahren vertreten (31 Prozent), gefolgt von den 41- bis 50-Jährigen (29 Prozent) und den 31- bis 40‑Jährigen (22 Prozent). Die größte Gruppe der Ratsuchenden waren leibliche Eltern, die mit mindesten einem minderjährigen Kind zusammenleben (34 Prozent). Bei jeweils 16 Prozent lag die Zahl derer, die ausschließlich mit volljährigen Kindern beziehungsweise ohne Kinder zusammenleben. Der Anteil alleinerziehenden Mütter und Väter lag bei sechs Prozent der Beratungsfälle, jener der Patchworkfamilien bei fünf Prozent. Bei vier Prozent der beratenen Fälle handelte es sich um Väter oder Mütter, die nicht mit ihren Kindern zusammenleben. Ein Prozent der Beratungsfälle waren Pflege- oder Adoptivfamilien.

Weiterhin bewährt haben sich laut Jahresbericht die Angebote „Migrationsberatung“ der Beratungsstelle Schweinfurt, bei dem Beratung in türkischer Sprache angeboten wird, sowie für Menschen mit einer Gehörbeeinträchtigung beziehungsweise Gehörlosigkeit in der Beratungsstelle Würzburg. Bei einem Studientag zum Thema „Kindeswohlgefährdung“ erhielten die Mitarbeiter unter anderem Informationen zu den Kennzeichen einer Gefährdung sowie der Zusammenarbeit mit dem Jugendamt. Bei der Fortbildung „Traumatischer Stress in der Familie“ stand die Beratung angesichts traumatischer Erfahrungen in der Vergangenheit beziehungsweise aktueller Traumata in der Familie im Mittelpunkt.

Verlieren nicht als Scheitern deuten

In einem inhaltlichen Teil befasst sich der Jahresbericht 2014 zudem unter der Überschrift „Winner or loser“ mit dem Scheitern. „Wir möchten Sie ermuntern, Verlieren nicht als Scheitern zu deuten, sondern Brüche und Verlusterfahrungen als ganz normalen Bestandteil eines jeden Lebens zu betrachten“, heißt es im Vorwort. Die einzelnen Beiträge beschreiben zum Beispiel die „Paararbeit mit der Wippe“ oder das Lebensgefühl von Männern ab 50.

Mit mehr als 1,7 Millionen Euro trägt die Diözese Würzburg rund 82 Prozent der Kosten für die Beratungsstellen. Der Freistaat Bayern gibt 182.000 Euro an Zuschüssen (8,84 Prozent). Dazu kommen kommunale Zuschüsse in Höhe von insgesamt 127.000 Euro (6,15 Prozent) sowie Kursgebühren und Spenden von Klienten in Höhe von 52.200 Euro (2,54 Prozent). Die EFL ist mit zehn Beratungsstellen im Gebiet der Diözese Würzburg vertreten: Beratungsstelle Aschaffenburg mit den Außenstellen Alzenau und Miltenberg, Beratungsstelle Schweinfurt mit den Außenstellen Bad Kissingen, Bad Neustadt und Haßfurt sowie die Beratungsstelle Würzburg mit den Außenstellen Lohr am Main und Kitzingen.

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