Würzburg – Ihre bestehenden Beziehungen haben die beiden Städte Nagasaki und Würzburg nun offiziell mit einem Freundschaftsvertrag besiegelt. Nagasakis Oberbürgermeister Tomihisa Taue und Oberbürgermeister Georg Rosenthal haben am Mittwoch im Würzburger Ratssaal die Urkunden für diese „Citizens’ Friendship City Affiliation“ unterzeichnet.
Die beiden Städte Würzburg und Nagasaki verbindet neben der völligen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg vor allem der Würzburger Mediziner Philipp Franz von Siebold, betonte Rosenthal in seiner Festrede vor den japanischen Gästen, die zur Unterzeichnung aus Japan angereist waren. Auf diesen Grundlagen haben Bürger beider Städte einen großen kulturellen Austausch begonnen, der durch die offizielle Freundschaft gefördert werden soll: „Diese Übereinkunft möge dazu beitragen, die Freundschaft nicht nur zwischen unseren beiden Städten, sondern ebenso zwischen unseren beiden Völkern weiter zu festigen“, so Rosenthal.
„Von heute an wird eine neue Seite in der Geschichte der beiden Städte geprägt“, sagte Nagasakis Oberbürgermeister Taue. Der Würzburger Siebold habe einen großen Baum für die Freundschaft zwischen den beiden Städten gepflanzt. Beide Städte seien aber auch durch Siebold über die Medizin verbunden worden. „Diesen Baum der Freundschaft lassen wir nun größer wachsen“, so Taue: „Möge die Freundschaft gedeihen und größer werden.“
Die Wünsche und Bestrebungen unterstrichen auch Japans Botschafter Takeshi Nakane sowie Constantin von Brandenstein-Zeppelin, Präsident der Siebold-Gesellschaft. Nakane erinnerte an den regen Austausch und die vielfältigen Begegnungen in den vergangenen Jahren, während von Brandenstein-Zeppelin auf die Hilfsaktion der Siebold-Gesellschaft nach dem Erdbeben in Japan zurückblickte. Er freue sich nun über die offizielle Freundschaftserklärung, so von Brandenstein-Zeppelin: „An diesem Tun hätte Siebold die größte Freude gehabt.“
Im Anschluss an die Urkundenunterzeichnung trugen sich die Ehrengäste in das Goldene Buch der Stadt Würzburg ein.
Bereits am Mittwoch besuchte die Delegation um Nagasakis Oberbürgermeister Taue die Universität Würzburg. Die Partnerschaft zur Universität Nagasaki besteht seit 1996 und wurde von der Medizinischen Fakultät initiiert. Sie lebt durch wissenschaftliche Kooperationen, unter anderem in der Infektions- und der Krebsforschung, sowie durch den Austausch von Medizinstudierenden und jungen Wissenschaftlern.