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Ausstellung mit Werken sehbehinderter Menschen

v.r. Barbara Knötgen (stv. Leiterin des Blindeninstituts, Andrea Seifert, Bürgermeister Dr. Adolf Bauer und einige der Malerinnen. (Foto: Claudia Penning-Lother)
v.r. Barbara Knötgen (stv. Leiterin des Blindeninstituts, Andrea Seifert, Bürgermeister Dr. Adolf Bauer und einige der Malerinnen. (Foto: Claudia Penning-Lother)nden

„Niemals hört man von unseren Künstlerinnen und Künstlern Kritik an ihren eigenen Bildern. Sie finden einfach nur schön, was sie mit einem Lachen im Gesicht geschaffen haben“, berichtet Barbara Knötgen, stellvertretende Leiterin des Blindeninstituts und Gesamtleiterin der Förderstätte.

Die Künstlerinnen und Künstler sind Mitglieder der „Kreativgruppe Malen“ am Blindeninstitut und sind allesamt Menschen mit starker Sehbeeinträchtigung, Blindheit, mit geistiger, körperlicher Behinderung oder Mehrfachbehinderungen.

Aber nicht nur die Malerinnen und Maler finden ihre Werke schön, auch Bürgermeister Adolf Bauer und alle Besucher der Vernissage im Rathaus zeigten sich beeindruckt von den leuchtenden Farben, den starken Formen und den unterschiedlichen Aussagen der Bilder. Die Blindeninstitutsstiftung Würzburg präsentiert noch bis einschließlich 14. Dezember im oberen Foyer des Rathauses Bilder, die von blinden und sehbehinderten Menschen gefertigt wurden.

Seit über 160 Jahren Blindeninstitut

Seit über 160 Jahren kümmert sich das Blindeninstitut um blinde und sehbehinderte Menschen und schafft individuelle Voraussetzungen für optimale Förderungen. Die Blindeninstitutsstiftung ist in vielen Stadtteilen präsent, in der Sanderau, in Lengfeld, mitten in der City. Rund 550 Menschen leben, lernen und arbeiten in den Einrichtungen und gemeinsame Kooperationen finden mit Schulen, Sportvereinen und Unternehmen statt. „Das Blindeninstitut ist ein Leuchtturm, der weit über die Region hinaus strahlt und ein richtiges Kompetenzzentrum“, so Bauer. „Die Ausstellung, die wir heute hier eröffnen, ist gelebte Inklusion. Sie zeigt eindrucksvoll, was Menschen trotz eines Handicaps schaffen können.“

In der Kreativgruppe Malen, kunstpädagogisch geleitet von Andrea Seifert, entstehen die abstrakten Acryl-Kunstwerke in gemeinsamer Arbeit. Die Bilder entstehen in vier Schritten: Zunächst werden mit verschiedenen Materialien Collagen hergestellt. Dickeres Papier, Kaffeesatz oder Reis sorgen für haptische Komponenten. Diese Collage wird mit weißer Farbe von den Malerinnen und Malern grundiert und danach mit breiten Pinseln mit Farben verziert. Zum Schluss werden Schwamm, Pinsel oder Spachtel eingesetzt. Interessante Farbverläufe, fröhliche, bunte und ausdrucksstarke Bilder entstehen auf diese Weise. 70 bis 80 % der Arbeiten werden von den behinderten Menschen geschaffen, die kleinen Eyecatcher legen die Betreuer und Betreuerinnen auf.

Zu sehen sind die Bilder noch bis einschließlich 14. Dezember zu den Öffnungszeiten Mo-Do 8-18 und Fr 8-14 Uhr.

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