
Würzburg – Einmal im Jahr erstrahlt die Würzburger Festung Marienberg in leuchtendem Grün. Immer am 30. November wird das Wahrzeichen der unterfränkischen Metropole mit grünen Scheinwerfern beleuchtet, um die Verbundenheit der Stadt Würzburg mit der Aktion „Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe“ zu symbolisieren.
„Ich finde die Aktion gut“ meint einer der beiden Monteure, während er mit beiden Beinen in seinen Sicherheitsgurt schlüpft, um ihn dann vor der Brust zu verschließen. Teilweise müssen sich die beiden Monteure anseilen, um an den steilen Festungswällen die Leuchtmittel in den Lampen von weißem auf grünes Licht zu wechseln.
Einen ganzen Tag lang sind die beiden Straßenbeleuchtungsmonteure der WVV unterwegs, um rund um die Festung die Scheinwerfer mit grünen Lampen zu bestücken. Denn das ist vor Ort Präzisionsarbeit. Dabei arbeiten beide Hand in Hand: Während einer der beiden jeweils die grünen Lampen montiert, sichert der andere ihn ab und reicht ihm das passende Werkzeug wie auch eine Austauschlampe zu.

Für die wunderbare Kulisse Würzburgs, die sich unter den beiden Monteuren ausbreitet, haben sie heute keinen Blick. Denn insgesamt müssen sie 50 Lampen wechseln – ein anspruchsvoller Zeitplan, um die Festung in grün erstrahlen zu lassen.
In Zusammenarbeit mit der WVV sowie mit Unterstützung der bayerischen Schlösser- und Seenverwaltung realisiert die Stadt Würzburg die Aktion jährlich und beteiligt sich damit am Aktionstag „Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe“. Die Solidaraktion wurde von der italienischen Gemeinschaft Sant’Egidio ins Leben gerufen. Überall auf der Welt haben sich ca. 1.500 Städte in 87 Ländern der Aktion angeschlossen und symbolisieren durch die Beleuchtung einer charakteristischen Sehenswürdigkeit wie z.B. das Kolosseum in Rom ihre Solidarität. Der 30.November erinnert an den 30. November 1786. An diesem Tag hatte das Großherzogtum Toskana als erster Staat der Welt Todesstrafe und Folter abgeschafft.