Lastenräder ersetzen Kraftfahrzeuge und entlasten Städte -  wuerzburg24.com

Lastenräder ersetzen Kraftfahrzeuge und entlasten Städte

Würzburg – Im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche konnten sich Unternehmen in Würzburg jetzt über die Einsatzmöglichkeiten und Vorteile von Lastenrädern informieren.

Während der Veranstaltung „Gewerbliche Nutzung von E-Lastenrädern“, die von der Stadt Würzburg in Kooperation mit dem Zentrum für angewandte Energietechnik (ZAE) Bayern, cargobike.jetzt, der IHK Würzburg-Schweinfurt, der HWK Unterfranken und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR) organisiert und angeboten wurde, erhielten die Teilnehmer umfangreiche Informationen zum Einsatz von E-Lastenrädern und hatten die Möglichkeit diese auch gleich zu testen. Außerdem wurde das Projekt „Ich entlaste Städte“ des DLR vorgestellt und das erste Testrad an ein Würzburger Unternehmen übergeben.

Stadtreiniger werden Lastenrad testen

„Fahrräder mit Elektromotor ermöglichen Personen in jedem Alter, das Fahrrad für die täglichen Wege zu nutzen“, sagte Bürgermeisterin Marion Schäfer-Blake und führte weiter aus: „In Kombination mit der deutlich größeren Transportkapazität von Lastenrädern kann der Einsatz des E-Antriebes insbesondere bei der Würzburger Topographie sein Potenzial sehr effektiv ausspielen. Schnell und bequem am Stau vorbei radeln, ohne Parkplatzsuche und Gefahr von Knöllchen rund um die Uhr die Fußgängerzone befahren zu dürfen, sind nur einige Vorteile von E-Lastenrädern gegenüber motorisierten Kraftfahrzeu-gen im Wirtschaftsverkehr.“

Diese Einschätzung konnte der Lastenradexperte Arne Behrensen von cargobike.jetzt nur bestätigen. Er zeigte anhand zahlreicher Beispiele von verschiedenen Unternehmen im gesamten Bundesgebiet auf, dass sich der Einsatz von E-Lastenrädern lohnt: Ob Schornsteinfeger, Paketzusteller oder Straßenreinigung, der Ersatz von PKW oder Kleintransporter durch ein Lastenrad hat sich vielerorts bewährt. Im Rahmen der Veranstaltung überreichte Lars Thoma vom DLR ein Projektrad an den Fahrradkurier Radius. Auch die Stadtreiniger haben sich bei dem Projekt angemeldet und wollen im Frühjahr den Einsatz im Bereich der Straßenreinigung testen.

Dank des DLR-Projekts „Ich entlaste Städte“, das durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert wird, haben Unternehmen, Kommunen und Einrichtungen die Möglichkeit gegen eine geringe Nutzungspauschale (1 € pro Tag) E-Lastenräder bis zu drei Monate zu testen. Unter www.lastenradtest.de können sich Unternehmen für eine Teilnahme an diesem Projekt anmelden. Auf der Homepage finden sich ausführliche Informationen zu den Testrädern und dem Projekt.

Was können Elektro-Lastenräder?

Elektro-Lastenräder sind innovative Transportfahrzeuge im städtischen Wirtschaftsverkehr. Zugeladen werden können über 100 Kilogramm, ihre Liefergeschwindigkeit ist höher als bei nichtmotorisierten Lastenrädern. Die Reichweite beträgt bis zu 90 Kilometer, die elektrische Unterstützung beschleunigt die Fahrzeuge auf 25 km/h, höhere Geschwindigkeiten werden über Muskelkraft erreicht. So können schwere Güter über weitere Entfernungen transportiert werden. Das DLR Institut für Verkehrsforschung geht davon aus, dass in urbanen Teilräumen bis zu 85 % der Autokurierfahrten ersetzt und damit eine deutliche Reduktion des Ausstoßes von Treibhausgasen zu erzielen ist.

Zu Lande und in der Luft

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) ist das Forschungszentrum der Bundesrepublik Deutschland für Luft- und Raumfahrt. Seine Mitarbeiter forschen und entwickeln in Luftfahrt, Raumfahrt, Energie, Verkehr, Digitalisierung und Sicherheit. Darüber hinaus ist das DLR im Auftrag der Bundesregierung für die Planung und Umsetzung der deutschen Raumfahrtaktivitäten zuständig. Das DLR erforscht Erde und Sonnensystem, es stellt Wissen für den Erhalt der Umwelt zur Verfügung und entwickelt umweltverträgliche Technologien für Energieversorgung, Mobilität, Kommunikation und Sicherheit.


Bild: Einige E-Lastenräder, die bei der Veranstaltung getestet werden konnten. (Foto: Arne Behrensen)

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