"Stadt Kitzingen" aus dem Dornröschen-Schlaf erweckt

„Stadt Kitzingen“ aus dem Dornröschen-Schlaf erweckt

Würzburg – Klein und versteckt liegt die Restauration „Stadt Kitzingen“ nur wenig entfernt von der Juliuspromenade versteckt in der Pleich, genauer in der Pleicherschulgasse. Bis Ende der 70er Jahre war die „Stadt Kitzingen“ eine sehr beliebte Gastwirtschaft, auch weil es eines der letzten erhalten Fachwerkshäuser in der Würzburger Innenstadt ist, die den Zweiten Weltkrieg überlebt haben.

Unter dem Namen „Totenköpfle“ hatte sie einen Kultstatus unter Würzburgs einfachen Bürgern und den Studenten der Stadt. Nach rund 25 Jahren erwacht die „Stadt Kitzingen“ nun wieder aus ihrem Dornröschenschlaf. Denn in den vergangenen Jahren hat die Stadt das Gebäude gekauft sowie behutsam saniert, aber dabei die Eigenheiten des alten Hauses erhalten.

„Unser Ziel war es, den Gastraum zu erhalten das historische Objekt sachgerecht und dokumentierend zu sanieren, dennoch aber einer zeitgemäßen Nutzung zuzuführen“, betonte Oberbürgermeister Georg Rosenthal bei der Eröffnung. So wird das Gasthaus künftig als eine Art Bürgerhaus die Pleich bereichern: Der alte Gastraum im Erdgeschoss kann künftig von Stadt, Vereinen, Gruppen und Institutionen und schließt sich damit nahtlos an die Nutzung als Gastwirtschaft an. Die beiden oberen Geschosse wird der Sozialdienst katholischer Frauen als Wohnungen für Menschen mit einer schweren psychischen Erkrankung beziehungsweise mit Behinderung nutzen.

„Durch dieses Konzept sind Menschen mit psychischer Erkrankung oder Behinderung keine unsichtbaren Bürger im Stadtteil mehr“, betont Robert Scheller, Sozialreferent der Stadt Würzburg: „Durch das entwickelte Konzept kann vielmehr Teilhabe und Teilgabe in der Gemeinde verwirklicht werden“.

Scheller und Stadtbaurat Baumgart hatten 2007 die Idee der Erhaltung der „Stadt Kitzingen“ geboren und in den vergangenen Jahren hartnäckig verfolgt. Die Mitarbeiter von Stadtbaurat Christian Baumgart haben Renovierung und Sanierung umgesetzt. Dabei gelang ihnen ein kleines Kunststück. Wo immer es nur möglich war, wurde repariert und nicht erneuert, um möglichst viel originaler Substanz zu erhalten. Dadurch wurde es möglich im Stadtviertel Pleich, das früher vor allem Metzger, Gerber und Häcker beherbergte, auch ein Originalhaus der früheren Neuzeit für die Nachkommen gesichert.


Bild: Nach rund 25 Jahren erwacht die ‚Stadt Kitzingen‘ nun wieder aus ihrem Dornröschenschlaf. Denn in den vergangenen Jahren hat die Stadt das Gebäude gekauft sowie behutsam saniert, aber dabei die Eigenheiten des alten Hauses erhalten. (Foto: Stadt Würzburg)

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