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BUND fordert Stadt zur Umsetzung des kommunalen Klimaschutzkonzeptes auf

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Würzburg – „Seit Dezember 2012 verfügt die Stadt Würzburg über ein integriertes kommunales Klimaschutzkonzept. Dieses muss nun endlich konsequent umgesetzt werden“, fordert Steffen Jodl, Geschäftsführer der Kreisgruppe Würzburg des BUND Naturschutz. Der aktuelle Bericht der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) unterstreicht diese Notwendigkeit, denn die  Konzentration von Treibhausgasen in der Luft hat einen neuen Höchststand erreicht. Der Klimawandel schreitet weiter voran.

Die Konzentrationen der Treibhausgase Kohlendioxid, Methan und Lachgas in der Atmosphäre waren seit Beginn der Aufzeichnung vor 30 Jahren noch nie so hoch wie heute. Von 2012 bis 2013 hat sich deren Zunahme sogar noch beschleunigt, wie die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) aktuell mitteilte. Der Klimawandel schreitet damit ungebremst voran.

Steffen Jodl (BN Würzburg) sieht daher dringenden Handlungsbedarf – auch für die Stadt Würzburg – und fordert die sofortige Umsetzung des seit fast zwei Jahren vorhanden Klimaschutzkonzeptes. Dies wäre nicht nur ein wichtiger Beitrag zur Reduktion von Treibhausgasen sondern würde die Stadt auch auf die Auswirkungen des Klimawandels vorbereiten. Das Klimaschutzkonzept fordert daher – wie auch der BUND Naturschutz (BN) – z. B. eine Entsiegelung von Verkehrsflächen und eine verstärkte Durchgrünung der Innenstadt. Vorhandene Bäume sind unbedingt zu erhalten.

Das kommunale Klimaschutzkonzept macht deutlich, warum diese Maßnahmen so wichtig sind: Schon jetzt ist Würzburg besonders stark von einer zunehmenden Erwärmung betroffen. Das regionale Klimamodell projiziert bis  zum Jahr 2100 eine weitere Erwärmung um ca. 5° C in den meisten Jahreszeiten. Auch die Zahl der Tropennächte (nicht unter 20° C) wird ansteigen, was bei vielen Personen zu einer fehlenden Regeneration in der Nacht führen kann. Diese Belastung durch Hitze wirkt sich vor allem dramatisch auf Kinder, Senioren oder kranke Menschen aus. Aber auch gesunde und widerstandsfähige StadtbewohnerInnen werden sich dann aus der Fußgängerzone der Innenstadt zurückziehen.

Wegen der besonders ausgeprägten Kessellage Würzburgs, einer durchgängigen Riegelbebauung entlang des Mainufers sowie durch den hohen Versiegelungsgrad („steinerne Stadt“) stellt die Würzburger Innenstadt eine besonders exponierte Wärmeinsel dar. Der historische Stadtkern mit seinen vielen Steinfassaden, Straßen und vollständig gepflasterten Plätzen mit einer hohen Speicherwirkung kann die tagsüber absorbierte Sonnenwärme nachts nur langsam an die Atmosphäre abgeben.

Durch mangelnde Durchlüftung und fehlende Anschlüsse an Frischluftschneisen kann auch keine kühlere Luft aus dem Umland in die Innenstadt gelangen, um diese abzukühlen. Somit ist es in der Innenstadt häufig schon jetzt um bis zu 5° C wärmer als im Umland. Auch Schadstoffe können durch mangelnden Luftaustausch schlecht abtransportiert werden. Die Innenstadt verfügt innerhalb des Ringparks auch kaum über öffentliche Frei- oder Grünflächen und weist einen hohen Grad der Oberflächenversiegelung auf. Dies reduziert die Verdunstung, was im Allgemeinen eine Erhöhung der Temperatur bewirkt.

Bezogen auf Würzburg unterstreicht dies die große Bedeutung des Ringparks für das Stadtklima. Die kühlende Wirkung des Glacis reicht allerdings nur etwa 100 Meter in das sehr dicht bebaute Altstadt-Umfeld hinein. Kleinräumig verteilte Grünflächen mit Baumbestand könnten daher innerhalb dicht bebauter Flächen eine effektivere Kühlwirkung entfalten als außerhalb liegende, größere Parkflächen.

Es ist somit laut dem Bund Naturschutz an der Zeit, das Klimaschutzkonzept umzusetzen, rasch und konsequent – zum Wohl einer lebenswerten Stadt.

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