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Buch über Würzburgs neuen Stadtteil Hubland

Würzburg – Die Startauflage von 2.000 Stück könnte schnell vergriffen sein, das Interesse bei der Buchpräsentation im Stadtarchiv war jedenfalls sehr groß. Die bewegte Geschichte des Hublands die nun als Heft 20 der Schriften des Stadtarchivs vorliegt, dürfte viele Würzburger faszinieren, weil das lange abgeschottete Militärareal natürlich viele Entdeckungen verspricht.

Und tatsächlich staunte auch der Autor Roland Flade einige Male nicht schlecht über die Fundstücke bei seiner Recherche. Eine Reihe von Privatleuten und Hobbyhistorikern steuerten Fotos und Geschichten bei und so führte die Kombination aus wissenschaftlichem Fleiß und journalistischer Spürnase zu einem Werk mit 36 Kapiteln, die drei Jahrhunderte umspannen. Von den 100 Abbildungen ist ein Großteil bislang unveröffentlicht. Zahlreiche Hubland-Aspekte sind natürlich für die Stadtgeschichte insgesamt von Bedeutung. Es wird beispielsweise deutlich, dass über Jahrhunderte das Militär in Würzburg eine wichtige Rolle spielte und welche Anstrengungen die Stadt unternahm, um den Standort abzusichern.

Der Würzburger Journalist und Historiker Flade hat bereits zahlreiche Publikationen zur Würzburger Stadtgeschichte vornehmlich im 20. Jahrhundert veröffentlicht. Mit der nun vorliegenden Studie arbeitet er erstmals die Geschichte eines Würzburger Stadtteils auf und beschreibt den historischen Weg des Hublands: Ausgehend von einem Anbaugebiet von Kartoffeln über die Nutzung als Exerziergelände, Experimentierfeld für Flugversuche, Fliegerhorst zur Zeit des Nationalsozialismus bis hin zum Standort einer US-Garnison nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges.

Ausführlich schildert Roland Flade aber auch, wie die Universität hier ab Ende der 1960er Jahre neue, moderne Forschungs- und Lehrgebäude errichten ließ, zudem gibt er einen Ausblick auf die künftige Nutzung des Areals als attraktives Wohngebiet. Im Jahr 2018 soll hier die Bayerische Landesgartenschau stattfinden, die den neuen Stadtteil auch überregional ins Blickfeld der Öffentlichkeit rücken wird.

Bei der Präsentation lobte Stadtkämmerer und Liegenschaftsreferent Christian Schuchardt das vielschichtige Auftragswerk, das nun bei der Vermarktung des Areals helfen soll: *Es ist doch für künftige Investoren und Bewohner hochinteressant auf welch einem historischen Gelände man sich am Hubland bewegt.“ Roland Flade gewährte einen Einblick in seine Recherchen, die von zahlreichen Zeitzeugen unterstützt wurden. Sein Werk wurde so keine nüchterne historische Chronologie, sondern ist an vielen Stellen ein hochemotionales Souvenir.

Natürlich wird auch an die Zeit der „Leighton Barracks“ erinnert. Vom Namensgeber der Kaserne befindet sich das Hochzeitsbild im Band und es wird die kuriose Geschichte erzählt, dass seine Familie in den Vereinigten Staaten jahrzehntelang nichts von der posthumen Ehrung des Kriegshelden durch die Namensvergabe im fernen Würzburg wusste. Kleine Dokumentarfilme, die Flade im Zuge seiner Beschäftigung mit dem Hubland gedreht hat, ergänzen weitere Puzzleteile und runden das Bild ab. Unter www.youtube.com/rolandflade finden sich sozusagen die Trailer zum Buch.

Daten zu Neuerscheinung:

Roland Flade: Würzburgs neuer Stadtteil Hubland. Seine Geschichte vom 18. bis zum 21. Jahrhundert, Würzburg 2014, Verlag Ferdinand Schöningh (Schriften des Stadtarchivs Würzburg, Heft 20, hrsg. von Ulrich Wagner), 223 S., 100 Abbildungen, 19,90 €, ISBN 978-3-87717-854-6.

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