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Adventszeit

Weihnachtsmärkte haben heutzutage oft schon Tage vor dem Beginn der Adventszeit geöffnet. Für Christen beginnt der Advent dagegen am ersten Adventssonntag. Während der Adventszeit bereiten sie sich auf Weihnachten, das Geburtsfest Jesu am 25. Dezember, vor und denken an seine Wiederkunft am Ende der Zeiten. Die Kirche bezeichnet daher den Advent als eine Zeit „freudiger Erwartung“.

Älteste Spuren für die vorweihnachtliche Vorbereitungszeit finden sich in der jungen Kirche in Gallien und Spanien. Damals begann der Advent bereits am Tag nach dem Martinsfest (11. November). Er hatte mit Blick auf die Wiederkunft Christi einen Bußcharakter, so dass während dieser Zeit gefastet wurde. Seit dem fünften Jahrhundert wurde in Rom durch eine eigene Vorbereitungszeit vor allem die Menschwerdung des Gottessohns hervorgehoben. Erst ab 1570 setzte sich der römische Brauch durch, den Advent am vierten Sonntag vor dem Fest zu beginnen.

Adventszeit (Foto: Pixelio.de / rivenrave)

Im Gegensatz zu früheren Zeiten gilt der Advent nicht mehr als reine Bußzeit, wenngleich etwa die violette Farbe der Messgewänder noch darauf hinweist. Der Schmuck der Kirchen ist in diesen Wochen bescheidener. Mit Früh- und Spätschichten, Rorate- und Vespergottesdiensten, Geistlicher Musik und anderen Feiern bereiten die Christen sich auf Weihnachten vor. Fest verwurzelt sind in dieser Zeit auch die volkstümlichen Bräuche: Adventskranz, Adventskalender, Nikolausfeier und Barbarazweige gehören dazu.

Der Adventskranz selbst ist nicht so alt, wie viele annehmen. Der evangelische Pfarrer Johann Heinrich Wichern (1808-1881) stellte den ersten Kranz mit damals 24 Kerzen Mitte des 19. Jahrhunderts in der von ihm zur Betreuung gefährdeter Jugendlicher gegründeten Anstalt „Rauhes Haus“ in Hamburg auf. Aus diesem Prototyp entwickelte sich nach und nach der Adventskranz, dessen vier Kerzen auf die vier Adventssonntage und das näher rückende Weihnachtsfest hinweisen. Weihnachten ist nicht mehr weit, aber noch nicht da – diese Spannung sollten die Menschen wieder aushalten lernen. Die Freude an Weihnachten und an der erst mit dem Weihnachtsfest beginnenden Weihnachtszeit wird dann größer sein.

Ein Tipp für die Gestaltung der Adventszeit: Das Hilfswerk Adveniat hat sein Internetangebot zum Thema Advent ausgebaut. Unter www.advent-teilen.de bietet das Lateinamerika-Hilfswerk Tipps für Gemeindegruppen und Familien, wie sie die besondere Zeit des Advents miteinander teilen und sinnstiftend gestalten können. In den Rubriken „Advent feiern“, „Advent teilen“, „Advent täglich“ und „Advent leben“ gibt es dafür ganz unterschiedliche Anregungen aus Lateinamerika und Deutschland; passend zur Partnerschaft zwischen den Diözesen Óbidos/Amazonas und Würzburg, die am Ersten Advent besiegelt wird.

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