Würzburg – Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln Consult GmbH (IW Consult) veröffentlicht seit zehn Jahren den Benchmarkvergleich für die deutschen Großtädte. Würzburg belegt demach im Dynamikvergleich aktuell den 6. Platz, erreicht aber im Vergleich mit den Top10-Mitbewerbern einen unterdurchschnittlichen Wert bei der Lebensqualität. Im diesjahrigen Großstadtvergleich sind 71 kreisfreie deutsche Großstädte mit mehr als 100.000 Einwohnern auf Herz und Nieren geprüft worden.
„Wenn VW hustet, bekommt Wolfsburg eine Grippe“, lautet ein geflügeltes Wort. Wenn der Autokonzern hingegen Erfolge feiert, geht es der Stadt blendend. Das Gleiche gilt für die Städte mit starker Autoindustrie Ingolstadt, Regensburg, Leipzig und den Siemens-Standort Erlangen. Es ist daher nicht verwunderlich, dass diese fünf Großstädte die ersten fünf Plätze im Dynamikvergleich des Städterankings 2013 des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln Consult GmbH (IW Consult) belegen. Platz 6 jedoch lässt aufhorchen: Noch vor die Hauptstadt Berlin (Platz 8) hat es Würzburg geschafft – eine Stadt mit einer gänzlich anderen Struktur. Bewertet wurde im Dynamikvergleich, wie sich die deutschen Großstädte in den letzten fünf Jahren entwickelt haben.
Es sind Würzburgs Investitionen in Ausbildung, Bildung, wissenschaftliche Dienstleistungen, in die Beschäftigungsstruktur und den Arbeitsmarkt, die die große Dynamik der Mainmetropole ausmachen. „Würzburgs Ergebnis ist rundum ausgeglichen positiv, was Dynamik und Niveau angehen und es ist bemerkenswert, dass es nicht nur ein Erfolgsmodell gibt“, wertet Michael Bahrke vom IW in Köln. „Neben dem hohen Anteil von Hochqualifizierten und der guten Arbeitsplatzversorgung ist die Dienstleistungsstruktur überdurchschnittlich, ebenso die gesamte Wirtschaftsstruktur Würzburgs. Würzburgs Arbeitsmarkt hat eine hohe Dynamik.“ Wenn Würzburg im direkten Städtevergleich bei „Lebensqualität“ mit 4,7 Punkten marginal unter dem Durchschnitt von 5 Punkten bleibt, heißt das aber nichts Negatives. „Würzburg hat hier ein sehr gutes Niveau. Da ist es schwer zu wachsen und es bleibt weniger Aufholpotenzial als in anderen Städten“, erklärt Michael Bahrke.
„Würzburg ist keine Autostadt, wir produzieren nicht überdurchschnittlich viele Wirtschaftsgüter für den Export, aber wir sind stark in dem, was wir können“, so Bürgermeister Adolf Bauer zum guten Ergebnis im Städteranking 2013 des renommierten Instituts der deutschen Wirtschaft. „Ich freue mich, dass der Einsatz unserer Unternehmen, unserer Hochschulen und Schulen, der Wirtschaftsförderung und der Stadtverwaltung, die die Weichen dafür stellt, diese Früchte trägt. Würzburg wächst und die Menschen fühlen sich hier wohl. Das ist ein gutes Zeugnis für uns!“
Im Benchmarkvergleich der deutschen Großstädte standen die Fragen, welche Städte über das höchste Wohlstandsniveau verfügen und welche Städte sich in den letzten fünf Jahren am dynamischsten entwickelten. Die Einzelindikatoren wurden in vier Bereiche gegliedert: Arbeitsmarkt (Gewichtung 40 %), Wirtschaftsstruktur (30 %), Immobilienmarkt (20 %), Lebensqualität (10 %). Abgebildet wurden damit zwei wesentliche Erfolgsfaktoren, eine hohe Kaufkraft gepaart mit geringer Arbeitslosenquote. Ausgewertet wurden 39 Indikatoren für die Dynamik und 50 Indikatoren für das Wirtschaftsniveau. In die Untersuchung flossen die Date3n von 71 kreisfreien deutschen Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern ein.
Die Top 10 Großstädte (über 100.000 Einwohner) im Dynamikvergleich:
- Wolfsburg
- Ingolstadt
- Erlangen
- Regensburg
- Leipzig
- Würzburg
- Braunschweig
- Berlin
- Kassel
- Oldenburg
Mehr Informationen zum Städteranking 2013 auf www.iwkoeln.de.