Würzburg – Eine Anfrage der stellvertretenden SPD- Landtagsfraktionsvorsitzenden Margit Wild deckt enorme Missstände auf – Nur eine Würzburger Schule und zwei im Landkreis erfüllen Voraussetzung für digitales Klassenzimmer.
Fast drei Viertel der bayerischen Schulen stehen nur Internetgeschwindigkeiten von maximal 16 Mbit/s zur Verfügung. Auch für die Stadt Würzburg ergibt sich ein ernüchterndes Ergebnis: 32 Schulen müssen mit Bandbreiten mit weniger als 16 Mbit/s auskommen, 17 mit einer Bandbreite zwischen 16 und 50 Mbit/s und nur 11 haben mehr als 50 Mbit/s zur Verfügung. Im Landkreis Würzburg sieht es kaum besser aus: Hier sind es ebenfalls 32 Schulen, die mit Bandbreiten bis 16 Mbit/s auskommen müssen, 11 mit Bandbreiten zwischen 16 und 50 Mbit/s.
Diese Bandbreiten sind für den Unterricht in digitalen Klassenzimmern viel zu gering, wie die Staatsregierung selbst einräumt. In einem Positionspapier des Bildungsministeriums heißt es, dass die verfügbare Internetbandbreite in Schulen „nicht weniger als 100 Mbit/s betragen“ sollte. Diese Forderung erfüllen weniger als 13 Prozent der bayerischen Schulen, in Würzburg sind es nur eine und im Landkreis zwei Schulen.
„Schnelles Internet an der Schule ist die Voraussetzung dafür, dass die Schüler den mündigen und sinnvollen Umgang mit den digitalen Medien erlernen können“, stellt SPD-Landtagsabgeordneter Georg Rosenthal in einer Pressemitteilung fest: „Bleibt es dabei, sind wir drauf und dran, die berufliche Zukunft unserer jungen Leute zu riskieren.“
In den ernüchternden Zahlen schlage sich die Sparpolitik der Staatsregierung nieder, die ausgerechnet am Ausbau der digitalen Versorgung mit spitzem Bleistift gerechnet habe. „Es wurde dabei versäumt, rechtzeitig auf hohe Bandbreiten zu setzen, die heute selbstverständlich sind.“ Darüber hinaus fordert er mehr eigens für die digitale Schulung der Schüler ausgebildete Lehrer.
Bild: Symbolbild zum Thema Schule (Foto: Knipsline / pixelio.de)