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Deutsch-Französische Gesellschaft: 60 Jahre Dienst an Europa

Deutsch-Französische Gesellschaft: 60 Jahre Dienst an Europa

Die Deutsch-Französische Familie zusammen dem französischen Generalkonsul Pierre Lanapats (5.v.r.), Bürgermeister Adolf Bauer (Mitte), Bürgermeisterin Marion Schäfer-Blake, (2.v.l.), Vorsitzende Britta Habersack (rechts) , Regierungspräsident Paul Beinhofer (3.v.r.), Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel (links), MdL Oliver Jörg, Prof. Dr. Gisela Müller-Brandeck-Bocquet (4.v.l.). (Foto: Christian Weiß)

Würzburg – Mit einem Festakt und einer Ausstellungseröffnung hat die Deutsch-Französische Gesellschaft Würzburg ihr 60. Jubiläum im Würzburger Rathaus gefeiert. „Die Deutsch-Französische Gesellschaft spielt eine zentrale Rolle in den deutsch-französischen Beziehungen“, betonte Bürgermeister Adolf Bauer bei der Festveranstaltung, zu der unter anderem der französische Generalkonsul Pierre Lanapats gekommen war.

Die Gesellschaft hat sich in den vergangenen Jahren auch für die Stärkung der Kontakte zu Caen, der französischen Partnerstadt Würzburgs eingesetzt. „Viele Gruppen sorgten in den vergangenen Jahrzehnten für einen regen Austausch zwischen beiden Städten“, so der Bürgermeister. Dies sei auch nur mit der ehrenamtlichen Unterstützung der Gesellschaft möglich gewesen. Die Deutsch-Französischen Gesellschaft organisiert zahlreiche Begegnungen, fördert Spracherwerb, weckt in Deutschland das Interesse an der französischen Kultur und stößt in beiden Ländern die politische Diskussion an, stellt Dr. Bauer die Bedeutung der Deutsch-Französischen Gesellschaft fest.

60 Jahre Deutsch-Französische Gesellschaft in Würzburg seien keine Selbstverständlichkeit, hob Margarete Mehdorn, Präsidentin der Vereinigung Deutsch-Französischer Gesellschaften in Europa hervor. Denn dies sei auch 60 Jahre ehrenamtliche Arbeit und Einsatz für Freundschaft und Verständigung.

Die Deutsch-Französische Partnerschaft stehe dabei in Europa exemplarisch, so Mehdorn, für ein menschenfreundliches Miteinander, das Brücken baut und historische Gräben durch zwischenmenschliche Begegnung auf allen Ebenen der Gesellschaft überwindet. Dafür arbeite auch die Würzburger Gesellschaft durch Kontakte und Austausch beider Länder, um eine stabile und menschliche Vernetzung zu schaffen, die auch Spannungen auf politischen Ebenen standhalten.

„Die Deutsch-Französische Gesellschaft Würzburg hat sich immer durch ein besonders aktives Engagement und eine hohe Qualität des Programmes ausgezeichnet. Schließlich ist es der Austausch, zwischen der Bevölkerung, der den Elysée-Vertrag lebendig macht“, so hob auch Pierre Lanapats, Generalkonsul der französischen Republik, die Aktivitäten der Würzburger Gesellschaft hervor.

„Standen in der Anfangszeit die Bewältigung der Vergangenheit und der Versöhnungsgedanke im Mittelpunkt der Aktivität des Verbandes, so ist dieser inzwischen abgelöst am vertieften Interesse an Frankreich im Hinblick auf Kultur, Geschichte und aktuellen politischen Geschehnissen vor dem Hintergrund eines vereinten, aber immer wieder bedrohten Europa“, betonte Paul Beinhofer, Regierungspräsident von Unterfranken. Welchen Stellenwert die Deutsch-Französische Gesellschaft Unterfranken in Bayern habe, lasse sich an der Vielzahl kommunaler Partnerschaften in unserer Region festmachen.

„Der deutsche Michel und die französische Marianne taten sich lange schwer miteinander“, stellte Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel fest. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg seien Franzosen und Deutsche aufeinander zugegangen, um ihre alte Feindschaft endlich zu begraben. Auch wenn die Freundschaft zwischen Deutsche und Franzosen heute Normalität sei, Normalität müsse man sich ständig neu erarbeiten.  Die Deutsch-Französische Gesellschaft, die seit 60 Jahren besteht, ist ein Spiegelbild dieser Entwicklung, gratulierte Dotzel zum Jubiläum. Damit diene die Gesellschaft seit 60 Jahren der gemeinsamen Zukunft Europas.

Über das Thema „Die deutsch-französischen Beziehungen – noch immer ein Motor für die Zukunft Europas?“ referierte im Anschluss an die Grußworte Prof. Dr. Gisela Müller-Brandeck-Bocquet von der Universität Würzburg.

„Es ist dieses besondere Licht, das viele Dichter und Maler bereits in der Vergangenheit inspirierte“, erklärt die Vorsitzende der Deutsch-Französischen Gesellschaft, Britta Habersack anschließend zur Ausstellungseröffnung. In der Foto-Ausstellung „Le ciel au-dessus du Nord-Ouest et ailleurs“ – „Der Himmel über dem Nord-Westen und anderswo“ zeigen Jugendliche aus Unterfranken und Frankreich ihren Blick in den Himmel.

Die Ausstellung ist noch bis zum 25. Oktober 2018 im Oberen Foyer des Rathauses Würzburg zu sehen. Sie entstand in Zusammenarbeit mit der Deutsch-Französischen Gesellschaft Würzburg e.V., der Stadt Würzburg und dem Bezirk Unterfranken. Die Besichtigungszeiten der Ausstellung sind Montag bis Donnerstag 8 bis 18 Uhr und Freitag 8 bis 13.30 Uhr.

Mit dem nordfranzösischen Caen verbindet die Stadt Würzburg eine mittlerweile 56-jährige Partnerschaft. Basis dafür waren das Engagement und die Bemühungen auf deutscher und französischer Seite, sich anzunähern, zu verständigen und Freundschaften aufzubauen. Diese Partnerschaft wird unterstützt von der Deutsch-Französischen Gesellschaft Würzburg e.V., die sich bereits im Jahr 1958 gründete. Seither tragen ihre Mitglieder auf beiden Seiten dazu bei, die Beziehungen zwischen Deutschen und Franzosen zu vertiefen, mit Reisen in das Partnerland, Vorträgen, Diskussionen und in Würzburg mit französischsprachigen tables rondes.


Bild: Die Deutsch-Französische Familie zusammen dem französischen Generalkonsul Pierre Lanapats (5.v.r.), Bürgermeister Adolf Bauer (Mitte), Bürgermeisterin Marion Schäfer-Blake, (2.v.l.), Vorsitzende Britta Habersack (rechts) , Regierungspräsident Paul Beinhofer (3.v.r.), Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel (links), MdL Oliver Jörg, Prof. Dr. Gisela Müller-Brandeck-Bocquet (4.v.l.). (Foto: Christian Weiß)

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