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Losverfahren entschied über Stellvertreter des Oberbürgermeisters

Würzburg – Adolf Bauer und Marion Schäfer-Blake bleiben 2. Bürgermeister bzw. 3. Bürgermeisterin von Würzburg. Das hat heute das Losverfahren bei der konstituierenden Sitzung des Würzburger Stadtrates bei der Wahl ergeben.

Oberbürgermeister Christian Schuchardt bat die neuen Stadträtinnen und Stadträte dabei nicht nur um nachhaltige Politik in den nächsten Jahren. Er lenkte auch ihren Blick auf die großen Projekte und die großen Entscheidungen, die sie zu fällen haben werden.

Nach der Vereidigung der neuen Stadträte stand auch die Wahl der beiden Stellvertreter des Oberbürgermeisters auf der Tagesordnung. Und es war ein wahrer Wahlkrimi, mit dem die Wahlperiode 2014 bis 2020 startete.

Erst das Losverfahren entschied

Adolf Bauer, der seit über 18 Jahren Stellvertreter des Würzburger Oberbürgermeisters ist und von Oktober 2013 bis März 2014 die Amtsgeschäfte geführt hatte, erhielt 29 der 51 abgegebenen Stimmen. Die Wahl um die/den dritte/n Bürgermeister/in wurde jedoch erst mit dem Losverfahren entschieden. FDP, Würzburger Liste und Bürgerforum hatten Joachim Spatz als Gegenkandidat zur SPD-Kandidatin und bisherigen Bürgermeisterin Marion Schäfer-Blake aufgestellt. Im ersten sowie zweiten Wahldurchgang fiel das Ergebnis 25 zu 25 aus. Stadtrat Jürgen Weber wurde daraufhin mit der Herstellung der beiden Lose beauftragt und Stadtrat Matthias Pilz zog die von den Grünen unterstützte SPD-Frau Marion Schäfer-Blake. Sie ist seit 2002 3. Bürgermeisterin der Stadt Würzburg und wird dies nun auch in den weiteren sechs Jahren sein. Mit Adolf Bauer und Marion Schäfer-Blake haben die Räte zugleich die beiden Stadträte gewählt, die die meisten Stimmen im Kommunalwahlkampf eingeholt hatten.

Sozial, ökonomisch und ökologisch nachhaltig

Los geht’s: Nach zwei Wahldurchgängen mit jeweils einem Patt zwischen Marion Schäfer-Blake und Joachim Spatz entschied das Los: Matthias Pilz (Fraktionsvorsitzender der Grünen, im Bild rechts) verkündet hier Marion Schäfer-Blake als dritte Bürgermeisterin. Im Bild links Stadtrat Jürgen Weber, Mitte: Oberbürgermeister Christian Schuchardt. (Foto: Wagenbrenner)
Los geht’s: Nach zwei Wahldurchgängen mit jeweils einem Patt zwischen Marion Schäfer-Blake und Joachim Spatz entschied das Los.

 

Im weiteren Verlauf der Sitzung wurde die Anzahl jeder Gruppierung für die Besetzungen der Ausschüsse, der Beiräte, von Verbandsversammlungen und sonstigen Gremien beschlossen. Oberbürgermeister Christian Schuchardt möchte die Stadträte in der neuen Wahlperiode hin zu einer sozial, ökonomisch und ökologisch nachhaltigen Politik führen. In seiner Rede vor dem neuen Stadtrat mahnte er aber auch zur Besonnenheit: „Es gilt, klug in die Zukunft zu investieren. Dazu ist es erforderlich Prioritäten zu setzen. Wir müssen entscheiden: Was ist notwendig, was wünschenswert? Was können wir uns leisten – und was nicht?“ Sorgfältige Instandsetzung der vorhandenen Infrastruktur müsse vor Erweiterungsinvestitionen den Vorrang behalten. Es gelte nach und nach Schulen zu sanieren, Straßen zu erneuern und Sporteinrichtungen zu modernisieren.

Großprojekte

Auch die großen Projekte sprach Schuchardt an: die zügige Sanierung des Nautilands, die energetische Sanierung des Mainfranken Theaters „zu vertretbaren Kosten, die den Bestand erhält und nicht zu einer Entkernung mit faktischem Neubau ausarten darf“, die Fortsetzung der Sanierung des CCW, die Realisierung des neuen Stadtteils Hubland.

Gleichzeitig führte er aber aus: „Die geplante Straßenbahnlinie 6 zum Hubland ist nach meinem Verständnis von nachhaltiger Politik nur zu realisieren, wenn die Finanzierung auf Dauer und das heißt auf Jahrzehnte seriös absicherbar ist. Erstrebenswert ist die Linie, so dass wir die Planfeststellung zum Abschluss führen werden.“ Für das Mozartareal befürwortete der Oberbürgermeister eine Lösung mit Erhalt der unter Denkmalschutzgesichtspunkten besonders bedeutsamen Bauteile. Als Chefsache bezeichnete er die Verhandlungen mit der Bahn zur Sanierung des Hauptbahnhofs: „Der barrierefreie Zugang zu den Gleisen muss zur Landesgartenschau 2018 nutzbar sein.“

Dem neuen Gremium schlug Oberbürgermeister Christian Schuchardt organisatorische Veränderungen vor. Dazu gehört es, die Entscheidungskompetenz der Fachausschüsse zu stärken und Eilentscheidungen des Oberbürgermeisters auf ein Minimum zu reduzieren. Mit den Worten „Im Übrigen sind  wir zum Dienen da“, forderte er die Mitglieder des neuen Stadtrats auf, ihrer Verantwortung als gewählte Vertreter der Bürgerschaft gerecht zu werden.

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