Kulturmedaillen für Institutionen, die Würzburgs Kulturleben prägen -  wuerzburg24.com

Kulturmedaillen für Institutionen, die Würzburgs Kulturleben prägen

Würzburg – Karl-Heinz Heidenreich, genannt Charlie, die Kulturtafel Würzburg und die Theaterwerkstatt – alle drei haben sich als Kulturschaffende oder Kulturvermittler um das kulturelle Leben in Würzburg verdient gemacht. Für dieses Engagement wurden sie nun mit der Kulturmedaille 2017 im Rahmen einer Feierstunde im Ratssaal des Rathauses ausgezeichnet.

„Die Stadt Würzburg ist außerordentlich dankbar, dass sich Menschen aus freien Stücken und mit erheblichem Zeitaufwand für Institutionen, Projekte und Initiativen des öffentlichen Lebens einsetzen und damit das kulturelle Leben unserer Stadt prägen“, betont Bürgermeisterin Marion Schäfer-Blake bei der Verleihung.

Charly Heidenreich sei, so die Bürgermeisterin augenzwinkernd ein „Verrückter“ der durch die 1994 gegründete Konzertreihe „Freakshow“ Würzburg im Laufe der Zeit zu einem Zentrum für Progressiven Rock in Deutschland gemacht hat. „Nur durch unermüdliches ehrenamtliches Engagement und mit ein bisschen ‚Verrücktheit‘ können auch solche kulturellen Nischen bespielt werden, die unverzichtbar für die Vielfalt und die Qualität des kulturellen Lebens einer Stadtgesellschaft sind“, so Schäfer-Blake.

Heidenreich habe diese Musiksparte vielen Menschen und sogar einem „Blockflötisten“ näherbringen können, betont Laudator Johannes Engels, der besonders Heidenreichs unermüdliche Tätigkeit für seine Musiker würdigte. Heidenreich dankte für die Würdigkeit und gab sie vor allem auch an seine Helfer und Unterstützer unter anderem von der Galerie 03 weiter.

Die zweite Kulturmedaille 2017 hat die Institution Kulturtafel erhalten. Der Verein vermittelt in Kooperation mit Veranstaltern auf diskrete Weise Eintrittskarten für kulturelle Veranstaltungen an
Menschen, die sich den Besuch sonst nicht leisten können. Seit Mai 2014 wurden so 10.000 Eintrittskarten vermittelt. „Sie tragen auf sehr handfeste und erlebbare Weise zur kulturellen Teilhabe in unserer Stadt bei – und dafür möchten wir Ihnen sehr herzlich danken“, betont Schäfer-Blake.

„Die Kulturtafel füllt eine Lücke, über deren Existenz vielen nichts bekannt ist“, hebt Laudator Roland Flade hervor. Denn sie verhelfe Menschen, die sich keine Eintrittskarte zu einem Konzert, einer Theateraufführung oder einer anderen kulturellen Veranstaltung leisten können, zur Teilnahme am kulturellen Leben. Und das mit Fingerspitzengefühl: „Die Kulturtafel behandelt Menschen nicht von oben herab sondern mit Wertschätzung – plötzlich sind sie wieder willkommene Gäste.“

„Wir wollen, dass alle Menschen die Chance bekommen, an dem so reichhaltigen Kulturleben in Würzburg teilzunehmen,“ erklärt Regine Räder, Vorsitzende der Kulturtafel die Intention des Vereins. „Durch diese Ehrung fühlen wir uns wie auf Wolke 7“, bedankt sie sich auch über die Aufmerksamkeit, die der Kulturtafel durch diese Ehrung zu Teil wird.

Die dritte Kulturmedaille in 2017 erhielt die Theaterwerkstatt aus den Händen von Bürgermeisterin Schäfer-Blake. Die Theaterwerkstatt, zwischenzeitlich auch „Werkstattbühne“ genannt, ist Würzburgs ältestes Privattheater und ist seit über 30 Jahren ein Ort für anspruchsvolles Theater. „In dem kleinen Haus in der Rüdigerstraße werden immer wieder ästhetische Experimente gewagt. Es werden aktuelle Themen aufgegriffen, es fanden und finden politische Kontroversen statt“, erklärt Schäfer-Blake: „Mit der Verleihung der Kulturmedaille würdigt die Stadt Würzburg den Beitrag, den die Theaterwerkstatt seit ihrer Gründung zum kulturellen Leben der Stadt leistet.“

„Die Theaterwerkstatt ist eine Instanz, in der wir über relevante Themen reflektieren können“, unterstreicht Laudatorin Pat Christ die Intention des Preisträgers. Der Theaterwerkstatt gehe es dabei um eine politische und gesellschaftskritische Analyse. Dabei tue es der Theaterwerkstatt gut, dass die Schauspieler nicht nur Theater machen, sondern auch einen normalen Beruf nachgehen: „Diese Rückkoppelung an das echte Leben merkt man den Stücken an“, so Christ in ihrer sehr engagierten Laudatio. Theaterleiter Thomas Lazarus bedankt sich für die Ehrung auch im Namen des gesamten Ensembles und hofft, dass das Theater so manchen Gedankenanstoß geben kann.

Die Verleihung der Kulturmedaillen wurde von der Gruppe „Triority“ musikalisch umrahmt.


Bild: Ellen Wahlen, Preisträger Charly Heidenreich, Laudatorin Pat Christ, Irmgard Gülsdorff (Kulturtafel), Laudator Roland Flade, Theaterleiter Thomas Lazarus, Alfred Haller, Bürgermeister Marion Schäfer-Blake, Laudator Johannes Engels, Kulturreferent Muchatar Al Ghusain und Stephan Ladnar (Theaterwerkstatt). (Foto: Christian Weiß)

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