Zwischenbilanz in der Stadtbücherei: Neue Verbuchungstechnik kommt an -  wuerzburg24.com

Zwischenbilanz in der Stadtbücherei: Neue Verbuchungstechnik kommt an

Würzburg – Seit einem Vierteljahr setzt die Stadtbücherei Würzburg ein modernes Selbstverbuchungssystem ein. Diese Technik hat bereits in vielen Bibliotheken Einzug gehalten und sich seit Jahr(zehnt)en bewährt. Inzwischen haben die Würzburgerinnen und Würzburger schon weit über hunderttausend Medien in Eigenregie verbucht.

Eine ähnliche Anzahl wurde automatisch zurückgebucht und sortiert.

Automatische Sortierung

Gerade die automatische Sortierung zieht Neugierige an. Durch die Glaswand lässt sich verfolgen, wie die zurückgegebenen Medien über verschiedene Laufbänder transportiert und dann – wie mit Geisterhand – im entsprechenden Container abgelegt werden. Der besondere Vorteil der durch Funkchips gesteuerten Anlage ist die Möglichkeit, entliehene Medien auch außerhalb der Bibliotheksöffnungszeiten abzugeben: und zwar an 365 Tagen rund um die Uhr. Dieser Service wird im Durchschnitt über hundert Mal täglich genutzt – vor allem morgens zwischen 6 und 10 Uhr von Menschen auf dem Weg zur Arbeit oder zum Einkaufen. Auch Nachtschwärmer wissen den Service zu schätzen und an Sonn- und Feiertagen werden ebenfalls viele Medien zurückgebracht.

Ausleihe von Medien

Ebenfalls selbsttätig funktioniert seit Januar die Ausleihe von Medien. Bis zu fünf Stück können gleichzeitig auf eines der grün beleuchteten Verbuchungsgeräte gelegt werden. Einfach mit dem Leseausweis einloggen und schon lässt sich am Bildschirm mitverfolgen, wie ein Titel nach dem anderen in Sekundenschnelle erkannt und registriert wird. Wie immer, wenn neue Technik Einzug hält, muss sich alles zuerst einspielen. Die – anscheinend unvermeidlichen – Kinderkrankheiten zum Start machten es den Mitarbeitenden und Kunden nicht immer einfach.

Zwar funktionieren solche Ausleih- und Rückgabeanlagen bereits seit Jahren in vielen Bibliotheken, doch das Zusammenspiel verschiedener Softwaresysteme scheint jedes Mal eine neue Herausforderung. Auch einige Kundinnen und Kunden der Stadtbücherei reagierten zunächst skeptisch. Mittlerweile freunden sich immer mehr Leserinnen und Leser mit dem neuen Buchungsverfahren an, und merken, wie einfach es geht. Ein Besucher schrieb: „Die Selbstverbuchungsautomaten sind cool!“

Entgegen aller Befürchtungen kommt das persönliche Gespräch auch weiterhin nicht zu kurz. Nach wie vor stehen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der Willkommen-Theke im Eingangsbereich als Ansprechpartner zur Verfügung. Da für sie nun der zeitraubende und anstrengende Vorgang bei der Ausleihe und Rückgabe der Medien entfällt, können sie sich jetzt voll der Beratung widmen. Zudem werden zurückgege-bene Medien nun während der Öffnungszeiten eingestellt, sodass die Kolleginnen und Kollegen zwischen Regalen präsent sind und gerne Auskunft geben.

Keine Stellen gestrichen

Und – ganz wichtig – es wurden keine Stellen gestrichen, wie besorgte Kunden argwöhnten. Ein wichtiges Ziel der Automatisierung der Ausleih- und Rückgabevorgänge war, dringend erforderliche Änderungen des Personaleinsatzes zu ermöglichen. Nun können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verstärkt in der Konzeption und Durchführung des vielfältigen Veranstaltungsangebots eingesetzt werden. Dieser Teil der Bibliotheksarbeit wächst seit den letzten Jahren immens. Der Bedarf für Veranstaltungen in der Bücherei zu den Themenbereichen Medienkompetenz, Leseförderung, Inklusion und vielen weiteren Inhalten steigt stetig.

Die Bücherei begleitet das Lernen und Leben vom Krabbelalter über Schulzeit bis hin zu Angeboten für Seniorinne und Senioren. Allein 2015 führten die Mitarbeitenden der Stadtbücherei 950 solcher Veranstaltungen und Angebote der kulturellen Bildung durch. Und von Januar bis Juni 2016 waren es schon 560 (im zweiten Halbjahr mussten sämtliche Veranstaltungen wegen des Umbaus entfallen).

Insgesamt zeigt sich Bibliotheksleiterin Anja Flicker sehr zufrieden und blickt mit ihrem Team den weiteren Herausforderungen, insbesondere dem Aufbau der neuen Stadtteilbücherei am Hubland, zuversichtlich entgegen.

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