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Rosenthal fordert Investition in Rückhaltekonzept

Würzburg – Der Hochwasserschutz in Heidingsfeld war Thema eines Vor-Ort-Termins des SPD-Landtagsabgeordnete Georg Rosenthal und weiterer SPD-Stadträte gemeinsam mit Vertretern der Stadt Würzburg und des Wasserwirtschaftsamtes.

„Die neuralgischen Punkte liegen nicht nur in der Innenstadt“, erklärte Rosenthal, der die besonderen Anforderungen an den Hochwasserschutz in Würzburg aus seiner Zeit als Oberbürgermeister kennt. „Insbesondere von Main-Zuflüssen wie der Pleichach mit der Kürnach oder dem Heigelsbach geht ein großes Gefahrenpotential aus. Dafür müssen wir in der Öffentlichkeit mehr Sensibilität schaffen. Es handelt sich um keine Petitesse.“

Angesichts des Klimawandels sei anzunehmen, dass Starkregenereignisse in den nächsten Jahren deutlich zunehmen werden, warnte der Leiter des Wasserwirtschaftsamtes Aschaffenburg, Herbert Walter. Da diese allerdings nur schwer vorherzusagen seien und die Hochwasser an kleineren Gewässern mit nur sehr kurzer Vorwarnzeit anlaufen, müsse man rechtzeitig geeignete Schutzmaßnahmen treffen.

In Heidingsfeld sei der Heigelsbach in Angriff zu nehmen. Da es sich bei diesem um ein Gewässer dritter Ordnung handelt, ist die Stadt für den Hochwasserschutz verantwortlich. Der Freistaat fördert jedoch die Erarbeitung eines Rückhaltekonzepts und dessen Umsetzung. „Die Erstellung des Konzepts muss von der Stadt Würzburg in Auftrag gegeben werden, 75 Prozent der Kosten hierfür können auf Antrag durch Landesmittel gedeckt werden“, teilte Walter mit.

Die Anwesenden waren sich einig, dass auch die umliegenden Gemeinden im Einzugsgebiet des Heigelsbaches bei der Erstellung dieses Konzepts mit einbezogen werden müssen. Stadtbaurat Christian Baumgart betrachtet dieses Vorgehen als zwingend notwendig: „Da wo ein Hochwasser auftritt, hat es nicht seinen Ursprung. Man muss sehr viel weiter ins Hinterland denken.“ Damit seien jedoch viele Planungsmaßnahmen verbunden, weshalb es voraussichtlich noch auch einige Zeit dauern wird, bevor man die praktische Umsetzung angehen kann. Außerdem müsse man laut Baumgart darauf achten, dass die entsprechenden Maßnahmen ein hohes Maß an städtebaulicher Qualität aufweisen – gerade an historischen Bauwerken wie der Heidingsfelder Stadtmauer. „Es ist schön, dass man sich frühzeitig mit diesem Thema auseinandersetzt und nicht erst, wenn einem das Wasser bis zum Hals steht.“

Gerade im Hinblick auf die aktuellen Haushaltsberatungen der Stadt Würzburg sieht auch Stadtrat Alexander Kolbow den Zeitpunkt des Treffens als besonders günstig an: „Das Thema Hochwasserschutz muss verstärkt auf die politische Agenda Würzburgs. Daher ist es ein wichtiges Zeichen, dass hier einige der entscheidenden Akteure zusammen kommen sind.“ Als Mitglied des Landtags verweist Georg Rosenthal darauf, dass ohnehin ein Großteil der Kosten vom Freistaat übernommen würden. Die Stadt hätte somit eigentlich keinen Grund, nicht in das Rückhaltekonzept zu investieren. „Die Leidtragenden sind sonst die Bürgerinnen und Bürger, deren Häuser und Eigentum beschädigt werden. Zudem ist die Umsetzung des Hochwasserschutzes am Heigelsbach Voraussetzung, auch den Schutz des Stadtteils Heidingsfeld vor den Hochwassern des Mains angehen zu können.“


Bild: Georg Rosenthal, MdL (vorne links) mit Vertretern von THW, DLRG und Stefan Rettner von der Bürgervereinigung Heidingsfeld (4. von rechts)  vor dem Speierloch in Heidingsfeld, wo der Vor -Ort-Termin zum Thema Hochwasserschutz stattfand.

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