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Neuer Eingangsbereich für Stadtbücherei

Würzburg – Etwa eine Millionen Medien werden in der Stadtbücherei Würzburg jährlich ausgeliehen. Bisher bedeutete dies zwei Millionen „Handverbuchungen“ – durchgeführt durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Falkenhaus. Diese können nun einen Großteil der gewonnenen Dienstzeiten für komplexere Vorgänge wie Beratungen oder die Durchführung von Veranstaltungen verwenden.

Durch die Automatisierung mittels eines RFID-Chip-Systems – wie man es von Diebstahlschutzsystemen in Geschäften kennt – können zudem Medien künftig rund um die Uhr zurückgebucht werden und das Ausleihen ist nun auch diskreter, weil man die gewünschten Titel niemandem mehr persönlich vorlegen muss, oder auch Versäumnisgebühren am Automaten begleichen kann.

Bürgermeister Adolf Bauer würdigte diesen besonderen Tag für die Kultur- und Bildungseinrichtung, in dem er bei der Eröffnung deutlich machte, wie sich die Prioritäten über die Jahre verändert haben. So engagiert sich das Team der Stadtbücherei schon seit langem für eine höhere Lese, Medien- und Informationskompetenz ihrer Kundschaft. Auf 950 Lesungen, Kurse, Ausstellungen, Führungen und weitere Termine kam die Bücherei im Jahr 2015: „Sie haben richtig gerechnet! Das sind mehr als drei Veranstaltungen pro Öffnungstag“, lobte der Bürgermeister die Bücherei als wichtigen Kooperationspartner der Schulen, für Jobsuchende, Geflüchtete, Senioren und viele weitere Zielgruppen. Ein Partner beim lebenslangen Lernen.

Kulturreferent Muchtar Al Ghusain sieht das Falkenhaus als Anker in der Kultur- und Bildungsstadt als eine identitätsstiftende Begegnungsstätte: „Ich würde heute selbst nicht vor Ihnen stehen, wenn ich nicht schon als Schüler von einer Stadtbücherei be-ziehungsweise auch den Ablegern in den Stadtteilen fast täglich profitiert hätte. Die Musikbücherei war für mich ein wichtiger Ort noch bevor ich ins Theater und viele weitere Kultureinrichtungen ging.“ Zahlreiche weitere Ehrengäste und tägliche Kooperationspartner waren der Einladung von Leiterin Anja Flicker gefolgt. Sie nutzte die Gelegenheit sich bei ihrem gesamten Team zu bedanken. Das nahm sie wörtlich und nannte wirklich alle, durch den Umbau beispielsweise auch durch Urlaubssperren und Mehrarbeit betroffene, Mitarbeiter einmal beim Namen.

Die Gesamtkosten der Baumaßnahme belaufen sich mit Investitionen in Technik und Material auf rund 480.000 €. Gefördert wird diese Modernisierung aus dem Kulturfonds Bayern. Die Regierung von Unterfranken half bei der Abwicklung. Bei der Ausführung arbeitete der Projektleiter Volker König eng zusammen mit den städtischen IT-Spezialisten und dem Team um Jens Kulicke aus der Fachabteilung Hochbau.

Die Gestaltung des neuen Eingangsbereichs mit den Buchungs-Terminals übernahm Stadtgrafiker Markus Westendorf mit bunten Klebefolien. Auf den weiten Glasflächen flattern um einen festen Stamm viele Vögel und noch mehr symbolische, meist äußerst kommunikative Icons. Die Bücherei zeigt sich als ein Ort der Vielfalt und Begegnung mit Bewegung nach innen und außen. Nicht fehlen darf in dieser Darstellung natürlich der Falke, der bei vielen Völkern mythologisch aufgeladen ist, und der dem Haus mit der Rokoko-Fassade einst den Namen gab.

Passend zu dieser grafischen Gestaltung ging es am ersten Tag des neuen Zugangs auch gleich zu wie im Taubenschlag. Mit über 600.000 Besuchern im Jahr ist die Stadtbücherei – wie in vielen anderen Städten auch – die meistgenutzte Kultur- und Bildungseinrichtung.


Bild: Moderne Zeiten im Falkenhaus: Bürgermeister Adolf Bauer, eröffnet zusammen mit Kulturreferent Muchtar Al Ghusain und Stadtbücherei-Leiterin Anja Flicker den neuen Eingangsbereich mit automatischer Ausleih-Technologie. (Foto: Georg Wagenbrenner)

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