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Erste Mobilstation am Hubland eröffnet

Würzburg – Im neu entstehenden Stadtteil Hubland ist heute eine erste Mobilstation eröffnet worden. „Dies ist ein weiterer und wichtiger Baustein in unserem Konzept unseres Klimaschutzkonzeptes. Wir bieten damit deutliche Anreize für ein nachhaltiges Mobilitätsverhalten“, so Oberbürgermeister Christian Schuchardt.

Im Unterschied zu den Stationen in der Innenstadt, die in den Bestand nachträglich geplant wurden, konnten am Hubland Mobilstationen auf dafür vorgesehenen Flächen entwickelt, gebaut und mit Ladeinfrastruktur versehen werden.

Die neue Mobilstation am Technologie- und Gründerzentrum TGZ am Hubland verbindet das Car-Sharing-Angebot mit dem ÖPNV. So kann für die jeweilige Wegstrecke das passende Verkehrsmittel gewählt werden. Damit wird der Individualverkehr reduziert und damit auch der CO2-Ausstoß, weil Fahrzeuge für mehrere Nutzer zur Verfügung stehen und so den ÖPNV ergänzen.

Umweltreferent Wolfgang Kleiner sieht die Belastungen für Mensch und Umwelt durch den Stra-ßenverkehr als die größte Herausorderung seines Ressorts. Mit der neuen Mobilstation sind in Würzburg nun über 30 Car-Sharing-Fahrzeuge im Angebot. Bis zu zehn Privat-Pkw können bei optimaler Auslastung jeweils ersetzt werden. Nutzer der Mobilstationen können Mieter und Mitarbeiter aus dem TGZ, dem ZAE, Studierende, Bewohner des Studentenwohnheims und künftige Bewohner aus dem geplanten Wohnungsbau oder auch Mitarbeiter der Universität sein.

Straba, Bus, Rad, Pkw

Die Mobilstation bietet Car-Sharing, Nähe zum ÖPNV und Platz für das sichere und witterungsgeschützte Abstellen von Fahrrädern. Auch der Radverkehr ist, zusammen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln und dem ergänzendem Car-Sharing, eine tragende Säule des Umweltverbundes. Entsprechend der Zeichen der Zeit, wird die Mobilstation TGZ schwerpunktmäßig mit einer Infrastruktur zur Förderung elektrischer Antriebstechnik im Sinne des Umweltschutzes ausgestattet.

Hierzu wurde die Mobilstation mit den zwei aktuell gängigen Ladesystemen für E-Bikes und Pedelecs ausgestattet (drei abschließbare Ladefächer und zwei Anschlussmöglichkeiten für EnergyBus Standard (EBS-Direktladung). Nutzer können ihre Elektrofahrräder kostenfrei aufladen. Ebenfalls besteht die Möglichkeit, an der installierten Wechselstromladebox gleichzeitig zwei Autos mit elektrischem Antrieb zu laden. Dabei kann die Ladebox, je nach Kapazität der angeschlossenen Autos, den Strom intelligent bedarfsgerecht steuern und die Ladezeit optimieren.

Die Nutzung der Stellplätze und der dazugehörigen Ladebox ist für den Nutzer kostenpflichtig. Der Bezahlvorgang ist über mehrere Wege zum Beispiel per SMS, Handy-App oder Kundenkarte möglich. Zunächst wird an der Mobilstation am TGZ ein Fahrzeug ausleihbar sein, es werden in weiteren Schritten, je nach Nachfrage, noch zwei bis drei weitere Car-Sharing-Pkw folgen.

Strom aus der Photovoltaik-Anlage des TGZ für Elektrofahrzeuge

Die Mobilstation fügt sich mit ihrer Ausstattung in das zukunftsweisende und nachhal-tige Energie-Konzept des TGZ hervorragend ein. Der überschüssige Strom aus der Photovoltaik-Anlage des TGZ Neubaus kann für Elektromobilität verwendet werden. TGZ-Geschäftsführer Dr. Alexander Zöller war von Anfang an ein Befürworter der Integration der Mobilstation in den TGZ-Neubau, da eine Mobilstation mit Elektro-Ladestationen und Car-Sharing zum Energieeffizienz- und Nachhaltigkeitskonzept des TGZ passt.

Vier Mobilstationen für das Hubland geplant

Die Station TGZ fügt sich in eine Gesamtkonzeption ein, die für den neuen Stadtteil Hubland vier Mobilstationen vorsieht. Die weiteren Stationen am Hubland befinden sich in der Planung und teilweise bereits in der Umsetzung. Eine der Stationen soll am Rottendorfer Tor im Nordwesten des Stadtteils, eine weitere im zentralen Bereich in der Nähe des Stadtteilzentrums noch vor der Landesgartenschau entstehen. Auch dort sind bereits Kooperationen mit der Wohnungswirtschaft in Arbeit.

Hintergrund

Das Car-Sharing-Konzept ist eine Maßnahme des „Integrierten Klimaschutzkonzep-tes für die Stadt Würzburg“, um dauerhaft die CO2-Emissionen im Bereich Mobilität und Verkehr zu senken. Dazu wurde im Jahr 2015 ein Car-Sharing-Konzept für die Innenstadt umgesetzt. Stationen mit Mietautos stehen in der Altstadt und in den Stadtteilen Sanderau, Grombühl und Zellerau. Das Konzept erfreut sich immer größer werdender Beliebtheit, auch aufgrund der Möglichkeit, von Miet-Pkw auf den öffentli-chen Nahverkehr oder auf Mietfahrräder umzusteigen. Inzwischen bewegen sich die Auslastungszahlen der Autos bereits in einem wirtschaftlich tragfähigen Bereich. Jährlich nutzen etwa 800 Kunden die Mietwägen und unternehmen damit etwa 700 Fahrten. Noch in diesem Jahr sollen die Stationen in der Innenstadt auch mit Elektro-infrastruktur ausgestattet werden.

Die Realisierung und Finanzierung der Mobilstation TGZ wurde zwischen dem TGZ und der Stadt Würzburg vertraglich vereinbart. Die Stadt Würzburg hat sich mit einem Festzuschuss beteiligt. Im Gegenzug ist die Stadt berechtigt die Mobilstation, die sich auf dem Grundstück des TGZ befindet, für die Öffentlichkeit zur Nutzung frei zu geben und für angebotene Dienstleistungen durch Dritte bewirtschaften zu lassen. Zur Realisierung bzw. Sicherstellung der Car-Sharing Dienstleistung an der Mobilstation TGZ hat die Stadt Würzburg im Rahmen der Baurechtschaffung für das benachbarte Studierendenwohnheim im Zusammenhang mit einer Reduzierung der erforderlichen PKW Stellplätze mit dem Studentenwerk eine entsprechende Vereinbarung abgeschlossen. Das
Studentenwerk arbeitet für die Umsetzung der Car-Sharing Dienstleistung mit der Share Group GmbH (Scouter) zusammen. Für den Car-Sharing-Anbieter steht, im Auftrag der Stadt Würzburg, die Würzburger Stadtverkehrs GmbH (SVG) als Ansprechpartnerin bereit.

Für die Ausstattung der Mobilstation mit der Ladeinfrastruktur sind die WVV als Energielieferant und die Firmen chargeIT mobility GmbH aus Kitzingen und bike energy aus Hallein (Österreich) als Hersteller beteiligt.


Bild: Raum für ein modernes Verkehrskonzept: Umweltreferent Wolfgang Kleiner, Oberbürgermeister Christian Schuchardt, Stadtplaner Adrien Cochet-Weinandt, Baureferent Christian Baumgart, TGZ-Geschäftsführer Alexander Zöller und IHK-Hauptgeschäftsführer Ralf Jahn (von links) eröffnen im Neubau des TGZ die erste von vier geplanten Mobilstationen am Hubland.  (Foto: Georg Wagenbrenner)

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