Würzburg – Licht aus – Wunderkerzen an: Das Finale der Kochgala hat es noch einmal in sich – nicht nur an Kalorien versteht sich. Die 20 Köche des Abends marschieren mit den Dessertplatten auf Schulterhöhe in die Stadtmensa ein und schwenken zur begeisternden Gesangseinlage Wunderkerzen.
Angeführt wird die „weiße Pracht“ vom Initiator des Benfizabends, Oberbürgermeister Georg Rosenthal, der sich selbst in eine Kochjacke geworfen hat. Die 380 Gäste spenden viel Applaus. Für vier delikate Gänge, für ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm und für eine gelungene Co-Produktion des Kochvereins Frankonia Würzburg, der Stadt Würzburg und des Studentenwerks zugunsten einer guten Sache. Denn Nutznießer waren an diesem Abend nicht nur die Gäste, die sich Kalbsbäckchen mit Spargel oder Roastbeef-Röllchen mit einer Erdnussfüllung und viele weitere europäische Köstlichkeiten munden ließen, sondern zwei Projekte in Würzburg.
Das K.L.E.K.S.-Kunsthaus ist eine neue Institution in Grombühl, die sich zum Ziel gesetzt hat, Kindern einen Raum zu geben, um sich künstlerisch auszuprobieren – egal ob in Jonglage, im Malen, Skulpturen bauen oder Tanzen. Künstler, die das jeweilige Metier perfekt beherrschen, geben in der Matterstockstraße 32 Anleitung und bringen derzeit den kreativen Ort aufwendig auf Vordermann. Jede Finanzspritze ist in der kostspieligen Anfangsphase natürlich herzlich willkommen betonte Vereins-Mitbegründer Peter Baumann – auch bekannt als Clown Batschu – und berichtete von den Arbeiten in der Halle, die lange noch nicht abgeschlossen sind. Die Mönchberg-Schule gibt es in Würzburg hingegen bereits seit 50 Jahren. Über die Jahrzehnte hat man sich laut Oberbürgermeister Georg Rosenthal dort allerdings immer mehr spezialisiert auf eine gleichermaßen schwierige wie wertvolle Aufgabe. In der Schule kommen regelmäßig nicht nur die Kinder vom Heuchelhof unter, sondern alle Kinder und Jugendliche, die neu in Würzburg ankommen und Deutsch als zweite Sprache lernen müssen. 35 Nationen lernen hier derzeit unter einem Dach. Die erfolgreiche Integrationsarbeit der Schule wurde im Foyer der Mensa präsentiert, die Hälfte der Einkünfte des Abends soll helfen, diese fortzusetzen.
K.L.E.K.S. wie auch die Mönchberg-Schule sagten auf sehr unterhaltsame Weise Dankeschön und schickten die Schulband beziehungsweise wagemutige Stelzenläufer auf die Bühne und in den Saal. Auch die Tanzgruppe „Leonida“ vom Heuchelhof, das Winterstein-Sintett und das Duo Clarino gehörten zum Menü für Augen und Ohren. Den fleißigen Kochverein, der bereits vor Monaten mit den Vorbereitungen des Events und schließlich dem Kartenvorverkauf begann, unterstützten am Abend im Service auch viele Kräfte der „Kellerperle“ – dem von Studierenden getragen Kultur-Zentrum direkt unter der Stadtmensa.
Die Koch-Gala war bereits das zweite Spektakel im Rahmen des Programms „Würzburg feiert 40 Jahre Europapreis“. Wenige Tage zuvor hatten 1.600 Sportbegeisterte in der s.Oliver-Arena das Badminton-Länderspiel Deutschland gegen Dänemark verfolgt. Die Stadt Würzburg möchte im Jubiläumsjahr bis Oktober zusammen mit vielen Partnern Europa in all seinen Facetten erfahrbar machen. Der nächste Höhepunkt steht bereits am kommenden Wochenende an. Die Arbeitsgemeinschaft der Europapreisträger trifft sich dann erstmals zur Vollversammlung in Würzburg und berät beispielsweise zur Jugendarbeitslosigkeit in Europa – auch schwer verdauliche Themen gehören schließlich zu Europa. Alle Infos unter www.wuerzburg.de/europa.
